Das Band zwischen Mensch und Hund scheint einzigartig: Kaum ein anderes Tier ist so stark an „seinen“ Menschen gebunden und zeigt ihm seine Zuneigung so deutlich. Verhaltenswissenschaftler der Universität Stockholm konnten jetzt nachweisen, dass diese Fähigkeit zur engen Bindung bei Hunden nicht erst nach der Domestikation vor mindestens 15.000 Jahren entstand, sondern noch älteren Ursprungs ist. Auch Wölfe unterscheiden vertraute Personen von Fremden und suchen ihre Nähe.
Handaufzucht von Wolfswelpen
Die Forschenden zogen Wolfs- und Hundewelpen ab dem Alter von zehn Tagen auf, um in Verhaltensexperimenten Unterschiede und Ähnlichkeiten der beiden Spezies näher zu untersuchen. Im Alter von etwa einem halben Jahr erwiesen sich die Wölfe in verschiedenen Tests als ebenso anhänglich wie die Hunde. Sie suchten engen Kontakt zu den Pflegepersonen und zeigten ihnen gegenüber affiliatives Verhalten. In stressigen Situationen wie einem Experiment in einem unbekannten Raum, der abwechselnd von Vertrauten und Fremden betreten wurde, ließen sich die Wölfe durch die Anwesenheit ihrer Pfleger beruhigen. Die Fähigkeit zur engen Bindung an den Menschen ist also bereits dem Wolf eigen und könnte der Domestikation den Weg geebnet haben. Sie hat vermutlich dazu beigetragen, dass Mensch und Wolf zueinander fanden. (VM)
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