Bedampftem Heu für Pferde mangelt es an Protein
Eine Dampfbehandlung kann die Heuqualität für Allergiker deutlich verbessern. Doch die Ration muss für behandeltes Futter neu berechnet werden.
Chronische Erkrankungen der Atemwege treten bei Pferden mit einer sehr hohen Prävalenz auf. Eine Ursache ist eine erhöhte Staubbildung im Kopfbereich des Pferdes während der Fütterung. Im Staub sind zudem oftmals hohe Allergenkonzentrationen vorhanden, welche erheblich zur Symptomatik beitragen können. Angesichts dieser Tatsachen kommt einer optimalen Heuqualität allergrößte Bedeutung zu. Eine Qualitätssteigerung kann durch Bedampfen des Heus direkt vor der Fütterung erzielt werden. Ob eine derartige Behandlung eine Auswirkung auf den Nährstoffgehalt des Heus hat, untersuchten Wissenschaftler um Prof. Dr. Annette Zeyner von der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg.
Qualitätssprung, aber geringerer Proteingehalt
Im Rahmen ihrer Studie behandelten sie verschiedene Heuproben mit Wasserdampf über die Dauer einer Stunde. Dabei wurde innerhalb der Proben eine Temperatur von rund 100 °C erreicht. Sowohl vor wie auch nach der Bedampfung wurden die Heuproben anhand mehrerer Merkmale auf ihre Qualität überprüft. Zudem wurde das Heu laboranalytisch hinsichtlich der Nährwertzusammensetzung untersucht. Die damit erreichten Resultate zeigten eine deutliche Erhöhung der Heuqualität und damit den gewünschten Effekt durch die Dampfbehandlung. Es zeigte sich jedoch auch, dass einzelne Nährwerte wie zum Beispiel verwertbare Eiweißfraktionen in den behandelten Proben deutlich geringer ausfielen. Der Anteil an für den Dünndarm verfügbarem Protein reduzierte sich um fast die Hälfte.
Höhere Futtermengen erforderlich
Um diesen Nährstoffabfall zu kompensieren, ist den Studienautoren zufolge eine Ergänzung der Ration durch proteinreiche Futtermittel unerlässlich. Dies betrifft vor allem Zuchtstuten, Jungpferde im Wachstum und Sportpferde. Bei der Rationsberechnung darf jedoch nicht vergessen werden, dass sich der Energiegehalt durch die Dampfbehandlung nicht verändert hat und bei einer Erhöhung der Futtermenge unbedingt im Auge behalten werden sollte. (Christian Schiffmann)
Top Job:
Hier finden Sie die Originalpublikation.
Tipp: Sie möchten keine weiteren Meldungen und Gewinnspiele mehr verpassen? Dann abonnieren Sie einfach den Newsletter von tfa-wissen. Hier geht es zur Anmeldung!
Passend zu diesem Artikel
Ein direkter Rassenvergleich zeigt deutlich, dass kurzköpfige Hunderassen eine wesentlich geringere Lebenserwartung haben als ihre langnasigen Artgenossen.
Gewichtszunahme nach der Kastration ist ein allzu bekanntes Problem. Doch nicht alle Hunde nehmen gleichermaßen zu.
Mithilfe eines selbstproduzierten, antimikrobiellen Sekrets sind Ameisen in der Lage, verletzte Artgenossen zu behandeln. Kann dieses Mittel auch Menschen helfen?