Mit der Katze auf dem Sofa kuscheln und dem seichten Schnurren lauschen, für Katzenfans gibt es kaum etwas Schöneres. Doch nicht immer genießen die Stubentiger die übermäßige Zuneigung ihrer Besitzer, im Gegenteil: Aufgezwungene Liebe kann die selbst bestimmten Jäger sogar stressen, aggressives Verhalten ist möglich. Damit Tierhalter die Zuneigung zum Wohlgefallen ihrer Vierbeiner dosieren können, haben Wissenschaftler nun die sogenannten CAT-Guidelines veröffentlicht.
CAT: Control/Choice-Attention-Touching
Die sogenannten CAT-Guidelines stammen von einem Forscherteam aus Nottingham und sind in Zusammenarbeit mit dem großen Londoner Tierheim Battersea entstanden. Wer sich zum Kraulexperten mausern will, sollte den Engländern zufolge folgende drei Punkte berücksichtigen:
- Selbstbestimmung: Die Katze bestimmt und kontrolliert, wann sie gestreichelt werden will.
- Verhalten: Wie reagiert die Katze auf meine Annäherung? Tierbesitzer sollten die Körpersprache ihrer Vierbeider deuten lernen.
- Bevorzugte Berührungspunkte: Katzen möchten nicht überall am Körper angefasst werden.
Merke: Die Katze ist der Chef!
Jede Katze ist eine eigene Persönlichkeit. Merke: Nicht alle Katzen wollen von morgens bis abends schmusen. Bei einigen Vertretern gilt eher das Motto: „Weniger ist mehr.“ Sie wollen vor allem selbst bestimmen, wann und wie lange Kuschelzeit angesagt ist.
Stress: Katzen lassen ihre Ohren sprechen
Wenn Katzen ihre Ohren einklappen oder rotieren kann dies ein Anzeichen für Stress sein. Ebenso schlagen unentspannte Katzen mit dem Schwanz oder fangen schlagartig an, sich zu putzen. Sie drehen den Kopf weg bzw. schütteln diesen und versuchen zu entkommen. Ebenso lecken sie sich häufig über die Nase. Eine entspannte Katze hat hingegen nach vorn ausgerichtete Lauscher und einen Schwanz, der geschmeidig von Seite zu Seite bewegt wird.
Kraul weiter! Doch lieber Kopf statt Bauch
Für ein zufriedenes Schnurren sorgt häufig das Kraulen von Kopf, Ohren und Kinn. Der Bauch und der Schwanz sollte bei den Streicheleinheiten hingegen eher ausgespart werden. Natürlich hat jede Katze hier wiederum persönliche Präferenzen, es gilt daher immer auf die Reaktionen des Tieres zu achten.
Die Studie: Individuell und doch ähnlich
In der erwähnten Studie von Lauren Finka und Kollegen wurden 100 Katzen nach von geschulten „CAT-Kraulern“ geschmust und siehe da: Die Tiere waren entspannter, weniger aggressiv und seltener ängstlich. So individuell jede Katze ist, so ähnlich sind doch die groben Vorlieben, so das Fazit der Wissenschaftler. Insbesondere in öffentlichen Einrichtungen, wie Katzen-Cafés, könnten die Guidelines helfen, das Wohlbefinden der Vierbeiner zu steigern. (LP)
Sie möchten keine Meldungen mehr verpassen? Dann abonnieren Sie hier den kostenlosen Newsletter von tfa-wissen.de.