Bei Arthrose handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankung der Gelenke, wobei es zu einer Zerstörung des Gelenkknorpels sowie der darunter liegenden Knochen kommt.
Bewegliche Verbindungen
Am Aufbau der am häufigsten von Arthrose betroffenen Gelenke Ellenbogen, Hüfte, Knie, Sprunggelenk und Schulter sind mindestens zwei Knochen beteiligt. So stellt die Hüfte beispielsweise eine bewegliche Verbindung zwischen dem Kopf des Oberschenkelknochens und der Pfanne des Beckens dar. Die Gelenkflächen sollten ineinander passen, wobei diese Passform nicht perfekt sein muss. Die Gelenkhöhle wird von einer Kapsel umschlossen.
Beim Aufstehen, Rennen und Springen wirken permanent Kräfte auf diese Knochenverbindungen ein – springt Ihr Hund zum Beispiel aus dem Kofferraum, kommt es während der Landung zur Kompression, das heißt die Knochenenden werden aufeinander gedrückt und gestaucht. Gesunde Gelenke können dieser Belastung standhalten, da sie bewegungsstabil sind und der zwischen den Gelenkflächen liegende Knorpel mithilfe der ihn nährenden Gelenkschmiere dafür sorgt, dass die Knochenenden reibungslos aneinander vorbeigleiten. Ein intakter Knorpel spielt demnach für die Gelenkgesundheit eine besonders wichtige Rolle. Ist er beschädigt, kommt es zu Entzündungen im Gelenk, die letztlich Schmerz verursachen.
Alt, dick und groß – prädisponierende Faktoren
Vor allem alte Hunde schwerer Rassen leiden häufig unter arthrotischen Veränderungen. Kämpfen die Tiere auch noch mit Übergewicht, haben die Gelenke besonders schwer zu tragen und nutzen sich schneller ab. Kleine, leichte Hunde sind hingegen seltener betroffen. Auch bei Katzen ist die Arthrose weit verbreitet. Studien konnten zeigen, dass in Abhängigkeit vom Alter zwischen 61–90 Prozent der Katzen unter der chronischen Erkrankung leiden, vor allem alte Tiere.
Für die Zerstörung des Gelenkknorpels werden ganz unterschiedliche Faktoren verantwortlich gemacht. Wie bereits erwähnt, erhöht jedes Extrakilo das Arthroserisiko ihres Vierbeiners. Auch eine Verletzung wie ein Knochenbruch oder ein Bänderriss können der Auslöser für einen Knorpelschaden sein. Angeborene oder erworbene Fehlstellungen der Gelenke führen möglicherweise zu einer mechanischen Überbelastung. Ebenso ist es möglich, dass es schon während des Wachstums in jungen Jahren zu Entwicklungsstörungen des Skeletts gekommen ist oder einfach der Zahn der Zeit an den Gelenken nagt. Auch bakterielle Infektionen wie die Borreliose können das Gewebe angreifen.
Irreparable Schäden
Unabhängig davon, welcher der genannten Faktoren den Krankheitsverlauf anschiebt, führen alle Auslöser zu Gelenkschäden, die nie wieder zu reparieren sind und chronische Schmerzen verursachen. Merkbar werden diese unter Umständen nur während eines akuten Entzündungsschubs: Betroffene Hunde gehen nicht mehr so gern spazieren, haben Probleme aufzustehen oder hinken. Häufig nehmen sie auch eine Schonhaltung ein, um schmerzende Gelenke zu entlasten.
Ein Teufelkreis
Durch diese Faktoren kommt ein zerstörerischer Teufelskreis in Gang: Zum einen werden durch die Schonhaltung die anderen Gelenke überlastet. Ebenso ändert sich die normale Biomechanik des Gelenks und seine Funktion wird gestört. Durch weniger Bewegung wird auch die Muskulatur nur in geringerem Maße beansprucht und so nach und nach abgebaut. Diese ist allerdings für die Stabilität von Skelett und Gelenken wichtig. Ist sie geschwächt, werden Gelenkkapsel, Knorpel und Bändern stärker belastet, woraus Knorpelschäden entstehen und eine Entzündung aufkeimt. Zudem nimmt bei wenig Bewegung die Produktion von Synovia ab, wodurch es zu einer weiteren Unterversorgung des Knorpelgewebes kommt und die Gelenkflächen unzureichend geschmiert werden.
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Die Arbeit der Initiative tiermedizinische Schmerztherapie wird von Sponsoren aus der veterinärmedizinischen Pharma- und Futtermittelindustrie engagiert begleitet und ermöglicht. Im Jahr 2018 wird ITIS unterstützt von Boehringer Ingelheim, CP-Pharma, Elanco Animal Health, Vétoquinol, Zoetis und der WDT.