Define nutzen Korallen zur Selbstbehandlung der Haut
Schweizer Forscher haben herausgefunden, dass Delfine Hautprobleme mit bestimmten Arten von Korallen und Schwämmen therapieren.
Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass Säugetiere Naturprodukte zur Behandlung ihrer Wehwehchen nutzen. Auch Delfine mit Hautproblemen wissen sich zu helfen: Forscher der Universität Zürich fanden heraus, dass sie sich an bestimmten Korallen reiben, um ihre Haut zu pflegen und zu reinigen. Dabei gehen die Indopazifischen Großen Tümmler selektiv vor: So beobachtet die Biologin und Studienleiterin Angela Ziltener, dass sich die Säuger nur an bestimmten Korallen schuppern. Gemeinsam mit der analytischen Chemikerin der Universität Gießen analysierte Ziltener Proben der Gorgonienkoralle (Rumphella aggregata), der Lederkoralle (Sarcophyton sp.) und des Schwamms (Ircinia sp.) und fand heraus, dass diese Korallen- und Schwammarten einen Schleim freisetzen, der antientzündlich und antimikrobiell wirkt.
Selbstregulation des Mikrobioms
Die Forschenden nehmen an, dass die bioaktiven Substanzen der Korallen und Schwämme dazu dienen, das Mikrobiom der Delfinhaut zu regulieren.
Vermutlich helfen die Metaboliten dabei, die Homöostase der Haut zu stabilisieren, und können damit bakteriellen Infektionen vorbeugen bzw. diese therapieren. Die Riffe, in denen diese Korallen auftreten, bieten Delfinpopulationen das Rundum-Wellness-Paket. Sie kommen dorthin, um sich auszuruhen und zu schlafen, aber auch für Spiel, Spaß und Pflege: Denn zwischen Ruhepausen und Spielstunden reiben sie sich an den Korallen. „Es ist fast so, als würden sie duschen und sich reinigen, bevor sie schlafen gehen oder für den Tag aufstehen“, sagt Ziltener. Um die Tiere besser zu schützen, hat die Meeresbiologin die Naturschutzorganisation Dolphin Watch Alliance gegründet, die unter anderem die Tourismusbranche aufklärt und sich dafür einsetzt, dass Riffe zu Schutzgebieten werden. (LP)
Hier finden Sie die Originalpublikation.
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