Je besser Delfinmännchen sozial integriert sind, desto mehr Nachkommen zeugen sie. Dies zeigt ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Zürich anhand von Verhaltensdaten und genetischen Profilen von Delfinen in der australischen Shark Bay. Keine Rolle für den Fortpflanzungserfolg spielten die ebenfalls untersuchte Partnertreue innerhalb der kleineren, variabel zusammengesetzten Zweier- oder Dreiergruppen und der Altersunterschied zu den Allianzpartnern.
Langjährige Freunde verhelfen zu evolutionärer Fitness
Dass soziale Bindungen bessere Überlebenschancen bringen, zu einer höheren Lebenserwartung führen und sich auf Immunsystem und Gesundheit positiv auswirken, wurde bereits vermutet. Doch der entscheidende Faktor für den Reproduktionserfolg ist laut Erstautorin Gerber wohl ein anderer: „Gut integrierte Männchen können die Vorteile der Kooperation besser nutzen und haben damit einen leichteren Zugang zu Ressourcen wie Nahrung oder Paarungspartnern. Zudem sind sie im Vergleich zu Artgenossen mit wenigen, aber engeren Partnern widerstandsfähiger gegen Partnerverluste.“
Kooperation unter sozialen Partnern wird bei Säugetieren zwar oft beobachtet, ihr Einfluss auf die Zahl der Nachkommen wurde jedoch wenig untersucht. Die Forschenden konnten nun erstmals zeigen, dass starke Freundschaften unter Delfinmännchen einen direkten Einfluss auf deren evolutionäre Fitness ausüben. Dies sei bisher erst bei männlichen Schimpansen bekannt gewesen. (RED)
Hier finden Sie die Studie.
Sie möchten keine Neuigkeiten mehr verpassen? Dann abonnieren Sie hier den kostenlosen Newsletter von tfa-wissen.de.