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Studie 1. Februar 2018

Dem Tumor richtig einheizen

Die Idee, Tumoren mit Hitze den Garaus zu machen, ist nicht neu. Schwierig ist jedoch, das gesunde Nachbargewebe nicht zu schädigen. Goldene Nanopartikel scheinen sich hierfür bestens zu eignen.

handful of gold nuggets close-up on a white background
Gold-Nuggets vor weißem Hintergrund
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Gold-Nuggets vor weißem Hintergrund

Von Gerda Bäumer

Die Nanotechnologie ist ein recht junges, aber sehr vielversprechendes Feld. Nanopartikel werden heutzutage vielfältig eingesetzt. Der Einsatz in der Medizintechnik ist dabei nur ein kleiner Teilbereich, und selbst hier ist der Einsatzbereich breit gefächert: in der Bildgebung, beim Medikamenten- und Gentransport, für Fluoreszenzmarker oder auch beim sogenannten Tissue Engineering.

Mit Stäbchen aus Gold zum Ziel

Gold-Nanostäbchen haben sich aufgrund ihrer Eigenschaften als optimal erwiesen. Und so fanden sie in jüngster Zeit auch Beachtung bei der zielgerichteten Hyperthermie-Therapie als fotothermisches Agens Beachtung, das über eine sehr große Sicherheitsspanne verfügt. Verbunden mit sichtbaren, fast-infrarot (NIR) absorbierenden Molekülen sind sie ein ideales Werkzeug bei der fotothermischen Ablation.

Die parenterale Gabe goldener Nanostäbchen verstärkt den Effekt der Hyperthermie-Behandlung unter gleichzeitiger Schonung des „normalen“ Gewebes. Die Therapie ist gut verträglich und zeigt im Maus-Modell eine gute anti-tumorale Wirkung.

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Klinische Phase-1-Studie

In einer klinischen Studie sollten nun der Effekt und die Sicherheit der Anwendung von Gold-Nanostäbchen bei sieben Patientenhunden mit soliden Tumoren untersucht werden.


Top Job:


Das Ergebnis war erfreulich. Entweder kam es zu einer teilweisen oder sogar kompletten Remission oder die Erkrankung schritt nicht weiter voran, blieb also stabil. Bei keinem der Hunde verschlechterte sich der Krankheitszustand. Die Nebenwirkungen waren mild und wurden allein durch den Laser hervorgerufen.

Erste Ergebniss lassen hoffen

Die Anwendung der Gold-Nanostäbchen war sicher und wurde insgesamt gut vertragen. Dennoch, in der vorliegenden Studie wurden lediglich sieben Hunde untersucht. Größerer Studien sind nötig, um den Effekt in einer größeren Population zu bestätigen und um herauszufiltern, welche Hunde am ehesten von dieser Therapie profitieren können. 
Über die Autorin

Als Fachjournalistin ist Dr. med. vet. Gerda Bäumer immer auf der Suche nach aktuellen interessanten Studien. In ihren Beiträgen für Print- und Onlinemedien greift sie Themen auf, von denen sie sich eine breite Aufmerksamkeit in der Tierärzteschaft erhofft.

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