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Studie 5. Oktober 2017

Der erste Krampfanfall: Ursachen und Krankheitsverlauf

Krampfanfälle sind nicht zwangsläufig Epilepsie-bedingt. Wie hoch der Anteil bei Hunden ist, die zum ersten Mal einen Anfall hatten, wurde aktuell untersucht.

Nervenzelle in Aktion
Nervenzelle in Aktion

Von Gerda Bäumer

Krampfanfälle beim Hund können verschiedene Ursachen haben. Nicht immer steckt eine Epilepsie dahinter. Wie hoch der Anteil Epilepsie-bedingter Anfälle tatsächlich ist, darüber gibt es wohl nur wenige Studien. Noch weniger ist laut N. Fredsø, N. Toft, A. Sabers and M. Berendt darüber bekannt, wie die Krankheit nach dem ersten Anfall ohne den Einsatz von Antiepileptika verläuft – insbesondere was das Risiko weiterer Anfälle betrifft. Die vier Wissenschaftler haben in diesem Jahr einen Beitrag mit dem Titel "A prospective observational longitudinal study of new-onset seizures and newly diagnosed epilepsy in dogs" veröffentlicht.

Wie sieht ein Krankheitsverlauf ohne Antiepileptika aus?

Ziel der Studie war es, Anfallsursachen bei Hunden zu bestimmen, die erstmals von einem Krampfanfall (exklusive Status epilepticus) betroffen waren. Bei Hunden mit diagnostizierter Epilepsie sollten zudem Epilepsieform und Art der Anfälle bestimmt sowie der Krankheitsverlauf dokumentiert werden. Die Studienhunde blieben zunächst unbehandelt. Wurde aber nach Einschluss in die Studie deutlich, dass eine Behandlung mit Antiepileptika nötig ist, wurde dies dringend angeraten.

Epilepsie war die häufigste Ursache

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Der Anteil der Hunde mit Epilepsie lag bei 74,5 Prozent. In absoluten Zahlen waren es 79 von 106 Hunde – davon 61 Hunde mit idiopathischer Epilepsie, 13 Hunde mit struktureller Epilepsie und fünf Hunde mit einer vermuteten solchen. Bei 13 Hunden konnte der Anfall auf andere Ursachen zurückgeführt werden und bei weiteren zehn wurde dies vermutet. Bei vier Hunden konnte keine Ursache gefunden werden.

Krankheitsverlauf ist sehr individuell


Top Job:


Bei den Hunden mit idiopathischer Epilepsie zeigten 60 Prozent innerhalb der ersten drei Monate einen weiteren Anfall. 43 Prozent beendeten die Studie ohne Antiepileptika. Der Verlauf der Erkrankung war bei diesen Hunden sehr individuell, ein wirkliches Anfallsmuster ließ sich nicht erkennen. Auch ist – so die Schlussfolgerung der Autoren – möglicherweise nicht unbedingt eine Langzeittherapie nötig.

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