Der Maulwurf zwischen den Geschlechtern
Die Geschlechter sind bei Maulwürfen nicht klar voneinander getrennt: Die Weibchen haben typische weibliche und männliche Ausprägungen und sind somit intersexuell.
Kleine Hügel auf der Wiese ärgern den Gärtner und zeugen davon, dass im Untergrund der Maulwurf am Werk ist. Die Erdbewohner sind an das Leben als Bergarbeiter angepasst: Ein zusätzlicher Finger an jeder Vorderpfote sorgt für breite Grabekrallen, die Muskulatur ist außergewöhnlich stark. Aggressiv verteidigen die Buddler ihre unterirdischen Ressourcen.
Maulwurfweibchen sind zweigeschlechtlich
Einzigartig unter den Säugetieren ist der hohe Testosteronlevel im Blut – bei Männchen und Weibchen. Weibliche Maulwürfe haben zwar zwei X-Chromosomen, vereinen aber sowohl Eierstock- als auch Hodengewebe in sogenannten Ovotestes. Die Max-Planck-Gesellschaft ist in einer aktuellen Studie den genetischen Ursachen der Intersexualität auf den Grund gegangen: Ein umgedrehter Abschnitt des Erbguts in einem an der Hoden-Bildung beteiligten Bereich organisiert die Gen-Regulation neu. Zusätzlich liegt ein Genom-Abschnitt, der für die Androgen-Produktion verantwortlich ist, dreifach vor. Das Resultat: Bei Maulwürfen gibt es keine klar abgegrenzten Geschlechter, die Weibchen bewegen sich auf einem Spektrum zwischen typisch weiblicher und typisch männlicher Ausprägung. (VM)
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