Düstere Zeiten für Madagaskars Schätze
Stehen auf der Roten Liste: 33 Lemurenarten sind vom Aussterben bedroht.
Kleine bernsteinfarbene Augen überall – dieser Anblick in Madagaskars Regenwald könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Die vor kurzem veröffentlichte Rote Liste der Weltnaturschutzunion IUCN zeigt: 103 der 107 noch existierenden Arten der Feuchtnasenaffen mit den riesigen Augen sind inzwischen gefährdet, 33 Arten stehen kurz vor dem Aussterben. Früher waren die Tiere auf der gesamten Insel verbreitet, heute sind sie auf die Wälder in den Küstenregionen beschränkt und fehlen in den unbewaldeten Gebieten wie dem zentralen Hochland.
Waldsterben, Fressfeinde, Wilderer
Die Liste der Ursachen ist lang: Extrem ist das Waldsterben, aktiv sind die Wilderer, gefräßig die Fressfeinde. Hinzu kommt der Klimawandel, der die Affen in ihnen bisher unbekannte Gebiete treibt – wo wiederum Gefahren lauern. Auch scheint es Probleme bei der Fortpflanzung zu geben. In Madagaskar gibt bereits viele Projekte, um die Abholzung des Regenwalds zu stoppen. Doch die weitverbreitete Armut und ein instabiles politisches System führen dazu, dass der Wald weiterhin illegal gerodet wird. Bleibt zu hoffen, dass die Menschen nach der Corona-Pandemie nicht weitermachen wie zuvor.
(LP)
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