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Nachhaltiger Luxus 9. April 2023

Echtpelz aus der Petrischale

Das Modeunternehmen Fendi möchte weiterhin Pelzbekleidung verkaufen. Künftig sollen die Pelze aber künstlich mithilfe von genmanipulierten Hefezellen im Labor erzeugt werden.

Noch vom Tier: Rotfuchs-Pelze
Noch vom Tier: Rotfuchs-Pelze

Die Luxusmarke Fendi setzt noch immer auf echten Pelz als ultimativ luxuriösen Kleiderstoff. Kunstpelz fühlt sich anders an und ist in den Augen der Modeschöpfer kein hochwertiger Ersatz. Doch in immer mehr Ländern werden Pelzfarmen verboten. Daher geht Fendi jetzt eine ungewöhnliche Kooperation mit dem Imperial College London ein. Dort möchte Professor Tom Ellis echten Pelz im Labor züchten.

Verlieben auf schottisch.
Happy End im Herrenhaus
In Jasmin Fröhlichs Romandebüt verlieben sich die Kölner Hundetrainerin Ella und der schottische Rinderzüchter Angus. Wir verlosen 3 Exemplare von „Verlieben auf Schottisch“.

Hefen produzieren Keratin

„Im letzten Jahrzehnt hat unser Wissen über biologische Materialien und ihre Herstellung in der Natur deutlich zugenommen“, erklärt Ellis. Er forscht seit Langem daran, Proteine im Labor zu generieren, und findet: „Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, dieses Wissen zur Herstellung nachhaltiger Fasern einzusetzen.“ Die Forscher bauen in genetisch modifizierte Hefen Gene von Pelztieren wie Fuchs oder Nerz ein. In der Laborkultur produzieren diese Hefen dann Keratine. Allerdings gibt es im Säugetiergenom 100 bis 200 unterschiedliche Keratin-Gene – schließlich kommt das Protein nicht nur in Haaren, sondern in jedem Gewebe des Körpers vor. Die Forscher möchten verschiedene Keratin-Kombinationen testen, um schließlich feine Fasern zu generieren, die zu echtem Fell weiterverarbeitet werden können. Erweist sich die Methode als erfolgreich, wären in Zukunft noch ganz andere Fasern für Textilien denkbar: Kaschmir, Mohair oder sogar feinste Mammut-Wolle. (VM)

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