Eine Frau folgt mutig ihrem Instinkt
Die Schweizerin Ruth Wili kündigt Job und Wohnung und bricht zusammen mit ihrem Hund Homer auf, um vom Bodensee ans Schwarze Meer zu wandern.
Ohne festen Plan, ohne Sicherheiten und nur mit dem notwendigsten Gepäck: So geht es los für Ruth Wili, zu Fuß von St. Gallen in Richtung Südosten, immer in direktem Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen, die sie unterwegs trifft. Die ersten Schritte führen sie vom Bodensee über Österreich nach Italien. Immer an ihrer Seite ist ihr treuer vierbeiniger Begleiter, Tierschutz-Hund Homer, ein Podenco mit „zwei Bernsteinaugen unter Satellitenschüsseln“.
Als die beiden im Februar 2017 aufbrechen, sind die Berge noch tief verschneit. Es geht durch Slowenien, durch die Hitze des kroatischen Hochlands, bevor sich für die beiden auf dem Balkan die Frage stellt, wie man eigentlich einen Minengürtel überquert. Tagtäglich treffen Sie auf Menschen, die unter ärmsten Bedingungen leben und das Wenige, was sie haben, trotzdem gerne teilen. Kaum zu ertragen ist das Elend der vielen Straßenhunde und -Katzen. Als sie ein halbverhungertes Kitten aus dem Straßenrand fischt, kommt Ruth einmal mehr an ihre Grenzen: „Mir war zum Heulen. Ich hatte keine Lösung, für gar nichts. Nicht für das Kätzchen, nicht gegen seine Flöhe, nicht gegen die Hitze. Wo wir schlafen sollten, wusste ich schon gar nicht.“
Im Innersten von Bosnien erlebt die Autorin das Paradies, den allgegenwärtigen Kriegsspuren zum Trotz, bevor sie in Bulgarien ans Schwarze Meer gelangt und sie und Homer einen Begleiter finden. Doch im Dezember fahren keine Schiffe nach Georgien und so stranden sie erst einmal in Varna. Sechzehn Monate nach ihrem Aufbruch kommt Ruth tatsächlich in ihrem Sehnsuchtsland an – und findet hier ganz schnell eine zweite, neue Heimat.
Eine außergewöhnliche Reise, die vom Glück des Laufens erzählt und dem Wagnis, (s)einen Traum zu verfolgen. (sp)
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Infos zum Buch: Ruth Wili: (Aus)gewandert nach Georgien. Wie ich vom Bodensee ans Schwarze Meer ging und beinahe nicht mehr zurückfand. Knesebeck Verlag, 272 Seiten, 18,- Euro, ISBN 978-3-95728-452-5
Hier können Sie einen Blick ins Buch werfen.
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