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One Health 18. Februar 2023

Fuchsbandwurm bei Hundebesitzern

Halter von Hunden, die Nagetiere fressen, haben ein erhöhtes Risiko, an alveolärer Echinokokkose zu erkranken. Aufklärung über das Infektionsrisiko ist wichtig.

Freilauf für Hunde ist ein Risikofaktor für alveoläre Echinokokkose bei den Besitzern.
Freilauf für Hunde ist ein Risikofaktor für alveoläre Echinokokkose bei den Besitzern.

Die alveoläre Echinokokkose ist eine seltene, aber fast immer tödlich verlaufende Parasitose des Menschen., eine Infektion mit der Larve des Fuchsbandwurms Echinococcus multilocularis. Deutschland, insbesondere das ländliche Baden-Württemberg und Bayern, zählt zu den am schwersten betroffenen Regionen Europas.

Haupt- und Endwirt ist der Fuchs, Hunde können aber ebenfalls infiziert sein, seltener auch Katzen. Zwischenwirte sind Nagetiere, der Mensch ist ein Fehlwirt. Welche Faktoren das Infektionsrisiko für Menschen erhöhen, ist noch nicht vollständig bekannt. Aber die Hundehaltung scheint der Literatur zufolge einer der bedeutendsten Risikofaktoren zu sein. Auch die Daten der Nationalen Datenbank für Echinokokkose zeigen, dass 60–75 Prozent der 673 zwischen  1992 und 2018 erfassten Patienten regelmäßigen Kontakt zu Hunden hatten. Angesichts der in Deutschland stetig zunehmenden Zahl von Hunden untersuchten Forscher des Universitätskrankenhaus Ulm in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Loeffler-Institut, welche spezifischen Faktoren der Hundehaltung ein Risiko darstellen. 

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Fuchsbandwurm-Risiko steigt durch unbeaufsichtigten Freilauf

Besitzer von Hunden, die unbeaufsichtigt durch die Felder liefen, hatten ein siebenfach erhöhtes Risiko. Das könnte zum einen mit der ländlichen Wohnumgebung zusammenhängen, wo Echinococcus multiloccularis schlicht häufiger vorkommt, aber auch damit, dass diese Hunde vermehrt Gelegenheit haben, Nagetiere zu jagen und zu fressen. Auch das Wälzen im Kot anderer Tiere und das Fressen von Aas oder Beute könnten das Risiko für den Halter erhöhen. Bei Hunden, die täglich organische Abfälle fraßen, war das Risiko ebenfalls stark erhöht.

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Aufklärung in der Tierarztpraxis ist essenziell

Ein vierfach erhöhtes Risiko für eine Fuchsbandwurm-Infektion hatten Hundehalter, die nur bei einer Erkrankung des Tieres zum Tierarzt gehen und ein zehnfach erhöhtes Risiko bestand, wenn die Hundebesitzer niemals durch einen Tierarzt über ein Infektionsrisiko informiert worden waren. Die Autoren betonen daher, wie wichtig eine gute Aufklärung insbesondere durch praktizierende Tierärzte ist, um Infektionen beim Menschen zu verhindern. (Viola Melchers)


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