zum Hauptinhalt
Digitaler Atlas 17. April 2018

Hundegehirne im Vergleich

Mithilfe des neu erstellten Tools können Lage, Form und Größe des Hundegehirns berechnet und Rassen verglichen werden.

Die Domestikation und gezielte Zucht von Haushunden hat Einfluss auf die Kopfform der Tiere genommen. Bei einigen Rassen sind die Umbildungen zum Beispiel für die verengten Atemwege verantwortlich. Doch wie sieht es mit dem Gehirn aus?

Forscher der Universität Leipzig haben erstmalig gezielte Analysen mittels MRT durchgeführt und aus ihren Ergebnissen einen digitalen Gehirnatlas erstellt. Die Untersuchungen an 64 Hunden haben gezeigt, dass die Größe des Frontallappens, welcher Bewegung und Sozialverhalten steuert, in homogenen Hundepopulationen am stärksten variiert. Zudem variiert die Größe des Corpus callosum, einem Bälkchen, das den Informationsaustausch zwischen der rechten und linken Gehirnhälfte ermöglicht, bei Mischlingen zehnmal mehr als bei reinrassigen Hunden. „Wir möchten mit unseren Forschungen dazu beitragen, die Konsequenzen der Jahrtausende alten selektiven Hundezucht objektiv und reproduzierbar zu untersuchen“, erläutert der Leiter der Neurologie der Kleintierklinik der Universität Leipzig, Dr. Thomas Flegel. Interessierte Wissenschaftler können das frei zugängliche Tool nun nutzen, um verschiedene Areale im Gehirn der Hunde zu vermessen.

(lp)

Anzeige

Passend zu diesem Artikel

Erste Hilfe: Das Ameisen-Sekret wird auf das verletzte Bein aufgetragen.
Antibiotika
Ärzte auf sechs Beinen

Mithilfe eines selbstproduzierten, antimikrobiellen Sekrets sind Ameisen in der Lage, verletzte Artgenossen zu behandeln. Kann dieses Mittel auch Menschen helfen?