In den Handel oder in die Suppe
Jedes Jahr werden weltweit Hunderttausende von Schildkröten für den Wildtierhandel gesammelt, vor allem um sie als Heimtiere zu halten oder – insbesondere in Ostasien – zu essen.
Testudo graeca walking on a rock in natural habitat, adult animal ( spur-thighed or greek tortoise )
Im Mai beschlagnahmten mexikanische Behörden beispielsweise 15.000 Schildkröten, die nach China geschmuggelt werden sollten. In Madagaskar wurden 2018 innerhalb weniger Monate etwa 18.000 Tiere konfisziert.
Da Weibchen nur sehr wenige Eier legen, bedeutet ein Wegfangen geschlechtsreifer Tiere schnell ihre Ausrottung. Eine Studie des Teams der International Union for Conservation of Nature (IUCN) kommt zu dem Schluss, dass über die Hälfte aller 360 Schildkrötenarten von der Ausrottung bedroht sind.
Schildkröten-Hotspots im Fokus
Die Untersuchung fordert daher nachdrücklich, dass bestehende Schutzgesetze vor allem an sogenannten „Schildkröten-Hotspots“, also Orten, wo besonders viele Spezies leben, sowie das CITES-Übereinkommen wirksam umgesetzt werden müssen. Letzteres regelt den internationalen Handel mit gefährdeten und bedrohten Arten. Die Forscher regen außerdem an, Beobachtungsstationen für Schildkröten aufzubauen, die für den
Ökotourismus genutzt werden.
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