Januar-Kitz – viel zu früh
Definitiv zu früh dran: Tierschutzverbände sorgen sich um immer frühere Geburten junger Wildtiere in feindlicher Winter-Jahreszeit.
Bereits im Januar ist laut den Angaben von „Vier Pfoten“ in der Nähe von Hamburg ein Rehkitz auf die Welt gekommen. Eigentlich pflanzen sich Rehe zwischen Juli und August fort und tragen neuneinhalb Monate. Die Kleinen erblicken normalerweise im Mai das Licht der Welt. Ein spannendes Phänomen, die sogenannte Keimruhe, schützt die Wildtiere davor, in Zeiten eines spärlichen Nahrungsangebotes geboren zu werden. So nistet sich die befruchtete Eizelle zwar ein, beginnt sich aber erst später zu teilen. Im Fall des Hamburger Kitzes scheint hier etwas durcheinandergeraten zu sein, was laut der Einschätzung von Biologen an veränderten Umweltbedingungen liegen könnte. Obwohl das kleine Reh hoffentlich eher eine Ausnahme als die neue Regel infolge milder Winter ist, sollten Waldspaziergänger vorsichtig sein, Wildtier-Junge in Ruhe lassen und Hunde an der Leine führen. (LP)
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