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Verhalten bei der Katze 30. Mai 2021

Katzen – die vierbeinigen Verräter?

Katzenfans müssen jetzt tapfer sein: Stubentiger fressen auch Menschen aus der Hand, die ihrem Besitzer Hilfe verweigern.

Katzenfans müssen jetzt tapfer sein: Die Vierbeiner sind nicht sehr loyal
Katzenfans müssen jetzt tapfer sein: Die Vierbeiner sind nicht sehr loyal

Japanische Forscher untersuchten, ob Katzen Menschen aufgrund von deren Interaktionen untereinander bewerten. Die Tiere beobachteten, wie ihr Besitzer erfolglos versuchte, ein Gefäß zu öffnen und dann eine zweite Person um Hilfe bat. Die erste Gruppe öffnete den Behälter und half damit dem Katzenbesitzer, die zweite Gruppe wandte sich dagegen ab. Anschließend boten sowohl der „Helfer“ als auch der „Nicht-Helfer“ der Katze ein Leckerli an. Fazit: Unabhängig davon, ob der Mensch vorher ihrem Besitzer half oder nicht, nahmen die Probanden das angebotene Futter an.

Hunde erwiesen sich als loyal

Bereits 2015 untersuchten die Autoren das Verhalten von Hunden in der gleichen Situation. Die Tiere neigten dazu, kein Futter von Personen anzunehmen, die sich zuvor dem Hundebesitzer gegenüber negativ verhalten hatten.

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Keine falschen Schlüsse ziehen

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Die Ergebnisse der japanischen Wissenschaftler legen nahe, dass Hunde genau wie Menschen und andere Primaten soziale Interaktionen erkennen und bewerten können. Sie sind aber nicht unbedingt Beweis für fehlende Loyalität von Katzen. Möglicherweise erkennen Katzen im „Nichthelfen“ einfach kein negatives Verhalten. Ein Erklärungsansatz hierfür bietet die unterschiedliche Sozialisierung und Domestikation beider Arten: Der Hund als Rudeltier begleitet uns Menschen bereits viel länger die Katze. Noch bevor sich Hunde dem Menschen anschlossen, kooperierten ihre Vorfahren eng miteinander, um zu jagen und zu überleben. Diese Kooperationsbereitschaft wurde in der weiteren Zucht selektiert. Vielleicht besitzen die weniger geselligen Katzen nicht die gleichen sozialen Bewertungsfähigkeiten wie Hunde – sie wurden aber auch nicht gezielt für eine Zusammenarbeit mit uns Menschen gezüchtet. Trotzdem wissen wir, dass auch Samtpfoten für menschliche Zuneigung empfänglich sind. Sie können enge soziale Bindungen mit ihren Besitzern eingehen und menschliche Körpersprache interpretieren. (IL)


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