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Ernährung

Katzenfutter – selbst gekocht

Wissenschaftlerinnen von der kalifornischen Universität Davis haben Rezepte für hausgemachtes Katzenfutter ausgewertet: Kein einziges enthielt alle nötigen Nährstoffe.

Drei Katzen sitzen am Futternapf

Besser essen – das wünschen sich viele Katzenbesitzer auch für ihre Haustiere. Sie füttern liebevoll hausgemachte Rationen, statt auf kommerzielle Futtermittel zurückzugreifen. Doch ist Hausmannskost wirklich das bessere Futter? Ein Team der Universität Davis hat die Nährstoffprofile von Rezepten zur Fütterung adulter Katzen mithilfe eines Computerprogramms überprüft. 114 Rezepte wurden aus Büchern für Tierärzte und -halter sowie im Internet gesammelt. Nur 94 dieser Rezepte waren detailliert genug, um sie einer Rationsanalyse zu unterziehen, kein einziges enthielt alle benötigten Nährstoffe in adäquaten Konzentrationen. Ähnliches hatte das Team auch schon in Bezug auf hausgemachtes Hundefutter herausgefunden.

Nährstoffdefizit in hausgemachtem Futter

Viele Rezepte waren recht vage formuliert und enthielten Angaben wie „ein bis zwei Eier“ oder „zum Beispiel Hühnchen oder Wachtel“ – sowohl für die Berechnung als auch zum Nachkochen war man auf Vermutungen angewiesen. Es gab Rezepte, die Zwiebeln oder Lauch enthielten, die bei Katzen eine hämolytische Anämie auslösen können. Andere verwendeten rohes Fleisch, ohne das Risiko einer Kontamination zu erwähnen, oder Knochen, die nicht gemahlen werden. Besonders besorgt zeigten sich die Autoren aber über zu geringe Konzentrationen an Cholin, Eisen, Thiamin, Zink und Vitamin E. In mindestens einem Drittel der Rezepte war weniger als die Hälfte der empfohlenen Menge dieser Nährstoffe enthalten. Von Tierärzten formulierte Rezepte schnitten etwas besser ab, hier lagen signifikant weniger Nährstoffe unterhalb der empfohlenen Konzentration.

Das Team aus Kalifornien kann dennoch keine der getesteten hausgemachten Rationen für die langfristige Ernährung adulter Katzen empfehlen. Die Forscherinnen raten dazu, hausgemachte Rationen von zertifizierten Spezialisten für Tierernährung berechnen zu lassen, um das gesundheitliche Risiko einer Fehlernährung möglichst gering zu halten.

(vm)

Hier finden Sie die Originalpublikation.

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