TFAs stehen neben Tierärzten an vorderster Front und tragen eine hohe Verantwortung für Mensch und Tier: Angesichts der niedrigen Gehälter, des Fachkräftemangels, der Inflation und den hohen mentalen Belastungen durch die Pandemie hat sich die Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. Hannelore König in einem Schreiben an den Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt) gewandt. Um die Attraktivität des Berufs zu erhalten, müssten die Gehaltsverhandlungen mit dem Tarifpartner laut Meinung des Verbandes vorgezogen werden. Am 01. Oktober diesen Jahres steht zudem die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro an.
Laut einer aktuellen Umfrage, an der sich rund 1.400 TFAs beteiligten, werden 36 % von der Erhöhung des Mindestlohnes profitieren. Hannelore König gibt jedoch eines zu bedenken: „Da sich der Mindestlohn auf ungelernte Tätigkeiten bezieht, ist es unbedingt wichtig, den Lohnabstand einzuhalten.“
Die Gehälter müssen steigen
Derzeit steigen zwar viele TFAs in die Ausbildung ein, genauso viele oder mehr verlassen ihren Job jedoch auch schnell wieder. Laut Angaben von König liegt die Arbeitslosen-Stellen-Relation deutschlandweit bei 1,1 und in Bayern sogar bei 0,6, in Niedersachsen bei 0,7 und in Rheinland-Pfalz bei 0,8.
Die Befragung zeichnet ein düsteres Bild: So erwägten 41 Prozent der im Januar und Februar 22 befragten TFAs einen Ausstieg aus ihrem Beruf. Als Grund für die mangelnde Zufriedenheit würden in Gesprächen am häufigsten die niedrigen Gehälter angeführt.
Der Berufsverband wünscht sich neue Verhandlungsgespräche und zwar so schnell wie möglich.
Der aktuelle Tarifvertrag für TFA, der im Dezember 2019 zwischen dem bpt und dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. abgeschlossen wurde, gilt noch bis zum 31.12.2022. (LP)
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