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Nahrungsergänzung 23. September 2019

Magnesium gegen Headshaking

Bei Pferden mit Trigeminusneuralgie könnte eine Magnesium-Supplementation einen Therapieversuch wert sein, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Pferd schüttelt seinen Kopf auf der Weide
Pferd schüttelt seinen Kopf auf der Weide

Von Dr. med. vet. Viola Melchers

Headshaker schütteln oder werfen plötzlich den Kopf, reiben die Nase, bewegen ihre Lippen und schnauben heftig. Idiopathisches Headshaking ist ein Anzeichen neuropathischer Schmerzen, ausgelöst durch eine Überempfindlichkeit des Nervus trigeminus. Die Therapieansätze sind zahlreich, doch der Erfolg bleibt unsicher.

Nahrungsergänzung mit Magnesium

Wissenschaftler von der Universität Davis haben jetzt eine neue Behandlungsmöglichkeit untersucht: 40 Prozent der in einer Umfrage befragten Besitzer von Headshakern hatten berichtet, dass deren Symptome bei Magnesium-Supplementation zurückgingen. Das Team aus Davis injizierte daher in einer ersten Studie Pferden mit Trigeminusneuralgie intravenös Magnesiumsulfat und erreichte einen Rückgang des Headshaking-Verhaltens um fast 30 Prozent.

Vielversprechend, fanden die Forscher, und schlossen eine Fütterungsstudie an. Sechs Headshaker und sechs gesunde Kontrolltiere erhielten eine Grundration aus Heu und – zufällig verteilt – je eine Woche lang zusätzlich entweder

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  • nur Pellets,

  • Pellets mit Magnesium,

  • Pellets mit Magnesium und Bor.

Nach der Supplementation stieg Magnesium im Serum bei allen Pferden an, blieb bei den Tieren, die nur Pellets erhalten hatten, aber unterhalb des Referenzbereichs.


Top Job:


Das Verhalten der Pferde wurde zu Studienbeginn und nach jeder Behandlungswoche von drei „verblindeten“ Untersuchern beurteilt. Statistisch ausgewertet wurde nur die Häufigkeit des Kopfschüttelns pro Minute. Insbesondere die Kombination Magnesium und Bor verringerte die Inzidenz (Incidence Rate Ratio) des Kopfschüttelns sehr deutlich um 64 Prozent im Vergleich zur Heufütterung. Bor hebt die Konzentrationen ionisierten Magnesiums im Blut an. Doch auch die Supplementation mit reinem Magnesium und zur Überraschung der Forscher in geringerem Maße sogar die reine Kraftfuttergabe sorgten für eine signifikante Verbesserung.

Hier finden Sie die Originalpublikation.

Über die Autorin

Als Fachjournalistin arbeitet Dr. med. vet. Viola Melchers vor allem für die Fachzeitschrift Der Praktische Tierarzt und das Portal Vetline.de. Die promovierte Tierärztin schreibt über Spannendes aus der veterinärmedizinischen Praxis und Wissenschaft.

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