Mit dem Tablet Erinnerungen wecken?
Computerspiele können die kognitiven Fähigkeiten von Hunden trainieren.
Sie stehen verloren im Raum, bellen ins Leere oder wandern unruhig umher: Die Altersdemenz tritt bei vielen Hunde-Senioren auf.
Ähnlich wie beim Menschen ist für ihr abnehmendes Erinnerungsvermögen die reduzierte Produktion des Botenstoffes Dopamin verantwortlich. Die Krux daran: Im Gegensatz zum jungen Hund wird das Verhalten als „Altersstarrsinn“ akzeptiert und die Tiere werden kaum noch geistig gefordert. Dabei ist bekannt, dass das Lösen von Lernaufgaben bis ins hohe Alter positive Emotionen freisetzt und dem natürlichen geistigen Abbau entgegenwirken kann.
Doch welche Trainingsmethoden eignen sich für Hunde mit Altersgebrechen überhaupt? Um den körperlichen Limits der Oldies gerecht zu werden, haben Kognitionsforscher der veterinärmedizinischen Universität Wien Spiele am Tablet ins Visier genommen. Obwohl in der Testphase vor allem junge Hunde an die Flachcomputer gewöhnt wurden, zeigte sich, dass auch alte Hunde einfache Aufgaben am Touchscreen lösen können – sofern die Belohnung stimmt.
Das positive Empfinden, das eine gelöste, geistige Herausforderung bringt, ist laut den Wissenschaftlern vergleichbar mit dem Empfinden, das alte Menschen spüren, wenn sie etwas Neues dazugelernt haben. Ob sich das Vergessen des vormals Erlernten durch nach und nach getrübtes Erinnerungsvermögen oder mangelndes Training einstellt, ist noch unbekannt.
(lp)
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