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Seuchenbekämpfung 12. März 2020

Mit Hunden auf Kadaversuche

Bricht die Afrikanische Schweinepest in der Wildschwein-Population aus, sollen speziell ausgebildete Hunde helfen, Fallwild aufzuspüren.

Jagdhund und Wildschwein
Jagdhund und Wildschwein

Im Saarland fand Ende des vergangenen Jahres der bundesweit erste Leistungsnachweis für Kadaver-Suchhunde statt. Sowohl das Saarland als auch Niedersachsen haben bereits weitere Lehrgänge angekündigt.

Vorbereitung auf den Seuchenfall

Die Afrikanische Schweinepest steht inzwischen auf zwei Seiten vor den Grenzen Deutschlands: Im September 2018 traten Fälle in Südbelgien nahe der Grenze zu Luxemburg auf, seit Juni 2019 sind dort die Fallzahlen rückläufig. Seit Mitte November wurden in Westpolen infizierte Wildschwein-Kadaver gefunden, in einem Fall in Grenznähe zu Brandenburg. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die Seuche Deutschland erreicht.

Fallwild als Infektionsquelle

Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) hat bereits 2017 einen Maßnahmenkatalog mit Optionen für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen im Seuchenfall vorgelegt. Ein entscheidender Punkt ist die Fallwildsuche. Positive Kadaver sind eine potenzielle Infektionsquelle für andere Wildschweine und müssen entfernt werden. Doch im Wald sind sie, insbesondere in teilweise verwestem Zustand, alles andere als leicht zu finden. Ausdrücklich erwähnt das FLI die Fallwildsuche mit Hunden, die Kadaver nach Training auch in unwegsamem Gelände aufspüren können. Nachteile seien die zeit- und kostenaufwendige Ausbildung der Kadaver-Suchhunde sowie die Tatsache, dass die Tiere pro Tag nur eine begrenzte Zeit eingesetzt werden können. Hunde kämen nach Kontakt mit Fallwild auch als mechanischer Vektor der ASP in Betracht, nach dem Einsatz müssten sie daher mit normalem Hundeshampoo gewaschen werden.

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Ausbildung zum Kadaver-Suchhund

Die Vereinigung der Jäger des Saarlandes berichtet, dass in dem mehrmonatigen Training jagdliche Komponenten wie das Abrufen an lebendem Wild mit Elementen aus der Ausbildung der Sprengstoff- und Drogenspürhunde kombiniert wurden. Schließlich wurden beispielsweise Schwarten in unterschiedlichen Verwesungszuständen in verschiedenen Flächen versteckt, die die Hunde ihren Führern klar verweisen mussten. Da im Falle eines echten Seuchenausbruchs damit zu rechnen ist, dass ganze Rotten verendet im Wald liegen, war einer der Trainingsschwerpunkte das Anzeigen mehrerer Stücke in einer Flächensuche. Sechs Hunde schlossen die Ausbildung erfolgreich ab.


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(VM)

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