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Alongshan-Virus 27. Januar 2023

Neues Flavivirus in Zecken

Forscher haben ein neues Virus in Zecken entdeckt. Erstmals wurde der Erreger in China nachgewiesen. Jetzt ist das Alongshan-Virus auch in der Schweiz aufgetaucht. Ein Diagnosetest ist in Erarbeitung.

Der gemeine Holzbock, Ixodes ricinus, könnte außer FSME-Viren auch das bisher unbekannte Alongshan-Virus in sich tragen.
Der gemeine Holzbock, Ixodes ricinus, könnte außer FSME-Viren auch das bisher unbekannte Alongshan-Virus in sich tragen.

Schweizer Forschende haben Ixodes ricinus-Zecken auf das Alongshan-Virus untersucht. Sie wurden nicht nur fündig, sondern konnten es erstaunlicherweise sogar weit häufiger nachweisen als das Frühsommer-Meningoencephalitits-­Virus (FSME). Das Alongshan-Virus zählt wie der Erreger der FSME zu den Flaviviren. Es wurde erstmals 2017 in China nachgewiesen, nachdem Patienten nach einem Zeckenstich über Fieber und Kopfschmerzen geklagt hatten, ohne dass FSME nachweisbar war. Stattdessen wurde bei den Erkrankten der bisher unbekannte Vertreter der Flavi­viren entdeckt.

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Unerkannt, aber bereits weit verbreitet

Die Ergebnisse der Virologen aus Zürich deuten darauf hin, dass das Alongshan-Virus in der Schweiz bereits jetzt eine bisher unerkannte Rolle für die öffentliche Gesundheit spielen könnte. Bisher gibt es weder eine Impfung noch ein etabliertes Nachweisverfahren für die vektorübertragene Erkrankung. Das Team aus Zürich arbeitet nun an einem serologischen Test. (VM)

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