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Informationen für Patientenbesitzer

Operationen sind schmerzhaft

Ein chirurgischer Eingriff geht immer mit Schmerzen für das Tier einher. Was sollten Tierhalter wissen?

Operationsfeld bei einer Kastration.

Die Schmerzintensiät und -dauer hängt von der Operation ab. Nach der Entfernung einer kleinen Hautgeschwulst ist beispielsweise nur mit geringen Schmerzen zu rechnen, die wahrscheinlich nicht länger als einen Tag anhalten. Wird ein Zahn gezogen, sind die Schmerzen mittel- bis hochgradig und dauern durchaus drei bis fünf Tage. Am schmerzhaftesten sind Operationen an Auge, Ohr, Nase oder Halswirbelsäule sowie jeder Eingriff, bei dem der Brustkorb eröffnet werden muss.

Zeit für die Genesung

Direkt nach der Operation sollte das Tier schonend behandelt werden. In einer trockenen, warmen und ruhigen Umgebung kann es sich von dem Eingriff erholen. Eine Kühlung schmerzhafter Bereiche kann als angenehm empfunden werden. Für Zuhause wird der Tierarzt den Tierbesitzern Medikamente mitgeben. Es ist wichtig, sich genau an die Dosierungsangaben der Tierarztpraxis zu halten, die Schmerzmittelgaben nicht zu vergessen und die richtigen Zeitabstände einzuhalten. Die Medikamente sollten auch dann nicht ohne Rücksprache abgesetzt werden, wenn der Tierhalter den Eindruck hat, dass es seinem Tier wieder gut geht.

Bei schmerzhaften Eingriffen muss das Tier vor, während und nach der Operation Schmerzmittel bekommen. Die frühzeitige Medikamentengabe, schon vor der Operation, lindert bestehende Schmerzen und beugt Schmerzen nach der Operation vor. So wird es unwahrscheinlicher, dass ein Schmerzgedächtnis entsteht. Denn es ist einfacher, Schmerzen zu verhindern, als sie nur im Nachhinein zu behandeln.

Ein Tier, das Schmerzen hat, wird ruhiger und bewegt sich weniger. Es fällt ihm gar nicht ein, wild zu toben oder zu spielen. Tut das Bein weh, lahmt es und versucht, die betroffene Gliedmaße so wenig wie möglich zu belasten. Schonung kann nach einer Operation durchaus nötig sein, damit zum Beispiel Knochen zusammenwachsen und Wunden heilen können. Dass das Tier ruhig gehalten werden soll, ist aber kein Grund, dem Patienten Schmerzmittel vorzuenthalten! Im Gegenteil, Schmerzmittel fördern die Heilung.

Das richtige Maß an Bewegung

So lange es nötig ist, sollte das Tier Schmerzmedikamente bekommen und auf andere Weise ruhig gehalten werden. Ein Hund kann in solchen Fällen zum Beispiel eine Zeit lang nur an der Leine spazieren geführt werden. Im Haus wird sein Bewegungsspielraum durch eine Box eingeschränkt. Durch Verbände werden gezielt bestimmte Gelenke ruhiggestellt, die der Schonung bedürfen.

Kontrollierte Bewegung in Form von physiotherapeutischen Übungen ist jedoch auch wichtig, um die Muskulatur zu stärken und die Gelenke beweglich zu halten. Diese Übungen sollte das Tier nicht als schmerzhaft empfinden. Tierhalter können mit dem behandelnden Tierarzt genau besprechen, welche Form von Bewegung dem Patienten gut tut und wie viel Ruhe er noch braucht.

ITIS ist ein Fachgremium, besetzt mit führenden Spezialistinnen für veterinärmedizinische Schmerztherapie. Die Experten rund um die Professorinnen Dr. Michaele Alef, Dr. Sabine Kästner, Dr. Heidrun Potschka, Dr. Sabine Tacke sowie Dr. Julia Tünsmeyer setzen sich für ein optimales Schmerzmanagement bei Haus- und Nutztieren ein. Auf der Homepage der Initiative, www.i-tis.de, finden Tierärzte aktuelle Fachinformationen rund um die Schmerztherapie.

Die Arbeit der Initiative tiermedizinische Schmerztherapie wird von Sponsoren aus der veterinärmedizinischen Pharma- und Futtermittelindustrie engagiert begleitet und ermöglicht. Im Jahr 2018 wird ITIS unterstützt von Boehringer Ingelheim, CP-Pharma, Elanco Animal Health, Vétoquinol, Zoetis und der WDT.

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