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Haltung 17. April 2020

Pferde in Coronazeiten: Koliken vermeiden!

Durch den Coronavirus werden aktuell auch viele Pferde weniger bewegt. Was sollten Halter und Züchter jetzt beachten, damit die Tiere trotzdem keine Verdauungssymptome entwickeln?

Pferd
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Inhaltsverzeichnis

Nicht nur für Hunde und Katzen, auch für Pferde stellt die Coronapandemie eine Umstellung dar. So herrscht derzeit auch in Reit- und Pferdebetrieben zur Zeit Ausnahmezustand. Durch die behördlichen Vorgaben und Zutrittsregelungen von Reitställen zur Bekämpfung von COVID-19 kommen Pferdebesitzer seltener in den Stall. Die Folge: Weniger Bewegung! Viele Pferdehalter plagt das schlechte Gewissen. Wenn ich schon so selten komme, soll mein Pferd wenigstens gut zu fressen haben! Mehr Futter bei reduzierter Bewegung? Das passt nicht zusammen. Damit es nicht zu Verfettung der Tiere, aber vor allem nicht zu Verdauungsproblemen kommt, sollte die Fütterung der Tiere angepasst werden. Die ExpertInnen der Universitätsklinik für Pferde der Vetmeduni Vienna empfehlen Folgendes:

Fütterung anpassen

  • Genügend Raufutter füttern! Als absolute Untergrenze werden hier 1,5 kg Trockenmasse/100 kg Körpermasse angeführt. Heu hat eine Trockenmasse (Trockensubstanz TS) von ca. 83 bis 88 %, das heißt, die Mindestanforderung von 1,5 kg TS/100 kg KM entspricht zumindest ca. 1, 7 kg Heu/100 kg KM. Auch mit ausschließlicher Heufütterung kann der Erhaltungsbedarf an Energie problemlos gedeckt werden.
  • Futteraufnahme verlangsamen: Eine langsame Futteraufnahme schafft nicht nur Beschäftigung, sie regt auch die Speichelproduktion an, fördert die Vorverdauung und den Zahnabrieb. Sogenannte „Slow Feeder“ Systeme (Heusäcke, engmaschige Heunetze, Heuboxen etc.) sind hier sehr hilfreich.
  • Auf Zucker achten: Gras enthält sehr viel Zucker! Auch in Zeiten der Krise gilt aus diesem Grund: Erst mal langsam anweiden und immer zuerst Heu füttern.
  • Einstreu: Da eine Strohaufnahme von mehr als ¼ Kilogramm Stroh pro 100 kg Körpermasse das Risiko für Verstopfungskoliken erhöht, sollte erwogen werden die Einstreu auf nicht essbare Produkte (Weichholzspäne, Miscanthus, Fichtenholzgranulat, Leinstreu etc.) umzustellen.
  • Mineralien: Sofern keine gesundheitlichen Probleme vorliegen oder das Raufutter von minderer Qualität ist, sind auch bei ausschließlicher Heufütterung die Eiweiß-, Kalzium-, Phosphor-, Kalium-, Magnesium- und Eisenversorgung über das Grundfutter ausreichend gedeckt. Mangel kann bei der Versorgung mit Natrium, Selen, Jod und Vitaminen auftreten, weshalb die Bereitstellung eines Salzlecksteins und die Zufütterung eines vitaminisierten Mineralfutters empfohlen werden.
Update: Katzen und das Coronavirus
Die Evidenz verdichtet sich: Vermutlich können Katzen sich leichter als Hunde mit SARS-CoV-2 infizieren. Doch das ist kein Grund, Tiere abzugeben oder einzuschläfern!

Neben der angepassten Fütterung muss dem Pferd laut Tierhaltungsverordnung mehrmals wöchentlich Pferd Bewegung gewährt werden. Ebenso sollten die Ställe durchgelüftet und staubarm gestaltet werden. Viele weitere Informationen finden Pferdehalter auch auf den Seiten der Deutschen reiterlichen Vereinigung. Weiterhin gibt es eine Stellungnahme der Vereinigung Österreichischer Pferdetierärzte (VÖP) zur Versorgung von Pferden in Einstellbetrieben zum Thema Corona.

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Eine Infektion von Pferden mit dem neuartigen Virus ist übrigens noch nicht bekannt.

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