Sibirischer Tiger: Hungrig & verfolgt
Aufgrund von tiefen Schneemassen finden die gefährdeten Amurtiger kaum Nahrung. Illegale Wilderer nutzen die Notsituation aus.
Schneemassen im Osten Russlands machen dem Amurtiger zu schaffen. Wie die World Wildlife Fund for Nature (WWF) mitteilt, hat die größte Raubkatze der Welt Probleme bei der Nahrungssuche, da die bis zu dicke Schneedecke Beutetieren wie Rehen, Sikahirschen und Wildschweinen das Durchkommen verwehrt. Hinzukommt ein weiteres Problem: „Wilderer haben sich die Notsituation bereits zunutze gemacht und sind auf illegale Jagd gegangen“, so Markus Radday, Russland-Referent und Projektleiter beim WWF Deutschland. Leider scheinen die hohen Haft- und Geldstrafen wildernde Jäger nicht abzuschrecken: Ende November hat die russische Polizei einen erschossenen Tiger in einem Wald der Region Primorje gefunden und ein Strafverfahren eingeleitet. Der WWF fürchtet zudem, dass es weiteren konfliktbeladenen Zusammenstößen zwischen Mensch und Tiger kommen könnte, wenn die hungrigen Fleischfresser, welche zehn Kilo Fleisch pro Tag verschlingen, immer weiter in die Zivilisation vordringen. (LP)
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