Straßenkatzen sind eine große Herausforderung
Besonders im Frühjahr haben Tierheime mit Katzenschwemmen zu kämpfen. Die Unterbringung und Versorgung von verwaisten Kitten von der Straße und abgegebene Katzen stellt den Tierschutz vor große Herausforderungen.
Fast 80 % der befragten Tierheime bewerten – laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Tierschutzbundes – die Situation der Straßenkasten in ihrem Einzugsbiet als problematisch. Besonders im Mai haben sie mit sogenannten Katzenschwemmen zu tun, denn dann werden vermehrt Katzen in den Tierheimen abgegeben oder die Tierheime nehmen verwaiste Kitten von Straßenkatzen auf. Die Unterbringung und Versorgung dieser Jungkatzen stellt die Tierheime Jahr für Jahr vor große Herausforderungen.
„Das Leid der Straßenkatzen bleibt für viele Menschen unsichtbar und ist damit in Deutschland eines der größten unbemerkten Tierschutzprobleme“, erklärt Dr. Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Geschätzte zwei Millionen Straßenkatzen leben in Deutschland. Anders als viele vermuten, sind sie aber keine Wildkatzen, sondern stammen ursprünglich von einer unkastrierten Hauskatze ab, die sich draußen mit anderen Katzen vermehren konnte.
Kastration als Schutz
Kastration ist ein wichtiger Schritt zum Katzenschutz und deshalb führen viele Tierschutzvereine Kastrationsaktionen durch. Die Katzen werden im Rahmen der Kastration auch gekennzeichnet und registriert und dann sobald wie möglich in ihrem angestammten Revier wieder freigelassen. Aber alleine können Tierschutzvereine nicht Herr der Lage werden. „Nur die flächendeckende Kastration der Straßenkatzen in Kombination mit der Kastration von Freigängerkatzen aus Privathaushalten kann langfristig dazu führen, dass die Population sinkt. Auch Katzenbesitzer sind daher in der Pflicht, ihre Tiere kastrieren zu lassen, wenn diese nach draußen dürfen – egal, ob weibliche Katze oder Kater“, so Gerlach.
Aktion für mehr Katzenschutz
Straßenkatzen in Deutschland suchen keinen direkten Kontakt zu Menschen und bleiben oft im Verborgenen. Mit seiner Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen!“ will der Deutsche Tierschutzbund in diesem Frühjahr das Leid verstärkt sichtbar machen. Mit Öffentlichkeitsarbeit, einer Aufkleber-Aktion und dem Hashtag #KatzenHelfen in den sozialen Medien werden Wege aus dem Teufelskreis der unkontrollierten Vermehrung aufgezeigt und auf die wichtige Arbeit der Tierheime im Kampf gegen das Katzenelend aufmerksam gemacht. (red)
Weitere Informationen zu der Kampagne finden Sie hier.
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