Stress für den Besitzer
Die Pflege von Angehörigen kann sehr belastend sein. Eine Studie zeigt, dass auch die Pflege kranker Haustiere eine besondere Stresssituation darstellt.
Haustiere leben heute oft wie Familienmitglieder – entsprechend eng ist die emotionale Bindung zwischen Tier und Besitzer. Die meisten Tierhalter pflegen ihr chronisch oder unheilbar krankes Tier mit der gleichen Anteilnahme und Intensität wie einen menschlichen Angehörigen.
Wissenschaftler der Kent University belegen nun, dass dies bei pflegenden Tierbesitzern den gleichen psychischen und physischen Stress verursacht wie bei Personen, die sich um menschliche Familienangehörige kümmern. Angstzustände, Depression und eine stark eingeschränkte Lebensqualität können die Folge sein. Viele „funktionieren“ nach außen, sind aber chronisch überlastet.
Mary Beth Spitznagel und ihre Ko-Autoren befragten Tierbesitzer über einen Online-Fragebogen. Die Fragen sollten die Belastung der Tierhalter ermitteln und basierten auf ähnlichen Umfragen aus der Humanpflege. Spitznagel betreut seit Längerem Familien, die Angehörige mit Demenz pflegen. Sie selbst hat ihren schwer kranken Hund versorgt. In dieser Situation wurde ihr erstmals die starke Übereinstimmung beider Pflegesituationen bewusst.
Die h zeigt, dass sich Besitzer schwer kranker Tiere gestresst und stark belastet fühlen und teilweise Anzeichen einer Depression zeigen. Dieses Wissen kann Tierärzten beim Umgang mit betroffenen Tierhaltern helfen. So kann der Erfahrungsaustausch mit Besitzern in einer ähnlichen Situation hilfreich sein,
beispielsweise in einem Online-Forum, über einen Blog oder auch in einer Selbsthilfegruppe. Der behandelnde Tierarzt könnte hier Kontakte vermitteln. Ebenso sollten Besitzer ermutigt werden, sich Unterstützung bei anderen Familienmitgliedern oder Freunden zu holen, um eine Auszeit zu bekommen. Bei starken Belastungsanzeichen kann professionelle therapeutische Hilfe nötig sein. (red)
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