Torfstreu oder Holzspäne bei equinem Asthma?
Entzündungsindikatoren in den unteren Atemwegen sind bei Torfstreu weniger ausgeprägt.
Studiendesign
Die Wahl der Einstreu beeinflusst die Luftqualität im Pferdestall und damit auch die Entstehung und den Verlauf von equinem Asthma. Der direkte Zusammenhang zwischen verschiedenen Einstreumaterialien einerseits und Entzündungsparametern der unteren Atemwege andererseits wurde aber bisher wenig untersucht. Eine Studie an 32 gesunden Schulpferden in einem Betrieb in Finnland befasste sich mit Atemwegssymptomen, der Beschaffenheit des Trachealschleims und der Zytologie von bronchoalveolärer Lavage-Flüssigkeit (BALF) im Vergleich zwischen Haltung auf Holzspänen (Nadelholz) und Torfstreu (Torfmoos). Alle Pferde wurden zuerst 35 Tage auf Torfstreu, anschließend 35 Tage auf Holzspänen und dann wieder 35 Tage auf Torfstreu gehalten; sie verbrachten 18 Stunden pro Tag in der entsprechend eingestreuten Box. Am Ende jeder Einstreuperiode wurden die Pferde klinisch untersucht und Trachealschleim und BALF gewonnen.
Ergebnisse und Interpretation
Es wurden keine Unterschiede in den Respirationsraten oder der Beschaffenheit des Trachealschleims zwischen den Probenzeitpunkten festgestellt. Nach der Einstreuperiode auf Holzspänen war der Anteil an Neutrophilen in Trachealspülproben höher als nach den beiden Perioden auf Torfstreu und in BALF-Proben höher als nach der zweiten Periode auf Torfstreu. Die Autoren gehen davon aus, dass dieser Effekt direkt mit der Anzahl der inhalierten Partikel (Staub) aus der Einstreu zusammenhängt; der Zusammenhang ist für Futtermittel ja bereits umfassend nachgewiesen. Auch wenn eine mit Torfstreu eingestreute Box makroskopisch „staubig“ aussieht, ist wichtig zu wissen, dass die durchschnittliche Partikelgröße in Torfstreu mehr als 10 µm beträgt, sodass eine Inhalation bis in die tiefen Atemwege unwahrscheinlich ist. Die Autoren schließen, dass Torf in geringerem Maße zu Entzündungen der unteren Atemwege führt als Holzspäne und dies bei der Auswahl der Einstreumaterialien besonders für Pferde mit equinem Asthma berücksichtigt werden sollte. Christiane Fetzer
Hier finden Sie die Originalpublikation.
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