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Ungewöhnliche Überlebensstrategie 30. Oktober 2020

Totgeglaubte leben länger ...

Wird ein Tier gefressen, bedeutet dies normalerweise seinen sicheren Tod. Nicht so bei einem japanischen Wasserkäfer, wie Forscher jetzt beobachten konnten.

Frosch frontal am Wasser
Frosch frontal am Wasser

Frösche fressen Insekten, so auch im Wasser lebende Käfer. Wenn sie allerdings ein Exemplar der Art Regimbartia attenuata, einen fünf Millimeter großen, in den Reisfeldern Asiens lebenden Wasserkäfer erbeuten, werden sie wohl kaum satt. Der Magen-Darm-Trakt des Prädators mit seinen ätzenden Verdauungssäften und zersetzenden Enzymen kann den Käfern offensichtlich rein gar nichts anhaben und so verlassen sie den Darm des Frosches über den After nach ungefähr sechs Stunden vollkommen unbeschadet.

Trickreich und manipulativ

Bekannt ist, dass einige Pflanzensamen und Parasiten die Darmpassage eines Tieres überleben. Der Nachweis, dass ein Beutetier diese Strategie ebenfalls nutzt und den Körper seines Fressfeindes durch den Darm lebendig wieder verlassen kann, gelang jetzt erstmals. Anhand von Fütterungsversuchen konnte außerdem nachgewiesen werden, dass der kleine Wasserkäfer für die Flucht aus dem Darm aktiv seine Beine nutzt und den fest verschlossenen Muskelring am After des Frosches so manipuliert, dass dieser sich prompt öffnet – und schon schwimmt der Käfer munter davon. (sp)

Die Originalpublikation finden Sie hier.

Wer´s nicht glaubt, es gibt auch ein Video:

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