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Buchtipp 6. Juni 2019

Trauerbegleitung in der tierärztlichen Praxis

Für viele Menschen hat ihr Haustier den Stellenwert eines Familienmitglieds. Im Trauerfall sind daher Empathie und Taktgefühl vom Praxisteam gefragt.

Verstirbt ein Haustier oder wird es eingeschläfert, trauern Tierhalter oft genauso stark, wie beim Verlust eines nahestehenden Menschen. Dennoch ist die Trauer um ein Haustier in unserer Gesellschaft nicht voll anerkannt. Häufig fühlen sich trauernde Tierhalter allein gelassen und stoßen auf Unverständnis. Sie hören Sätze wie „Es war doch nur ein Tier“ oder „Kauf dir doch einfach einen neuen Hund“. Trauer braucht Gemeinschaft, um verarbeitet werden zu können. Wird die Trauer versteckt, weil sie unangebracht erscheint, kann dies die Verarbeitung des Verlustes negativ beeinflussen und zu pathologischer Trauer führen. Die Aufgabe des gesamten Praxisteams ist es daher, das gesellschaftliche Unverständnis auszugleichen. Zeit, Ruhe und Mitgefühl sind dabei die Grundvoraussetzungen im Umgang mit trauernden Tierhaltern.

Tod und Trauer in der Kleintierpraxis
Das Einschläfern eines Haustieres stellt das Praxisteam vor höchste Anforderungen. Für TFAs ist es in dieser sensiblen Situation wichtig, sich selbst emotional zu schützen.

Beitrag der TFA zur Trauerbewältigung

Ein angemessenes und empathisches Verhalten des gesamten Praxisteams ist sehr entscheidend zum Gelingen der Trauerbewältigung beim Tierhalter. Folgende Faktoren sind hilfreich, um Patientenbesitzer auch beim letzten Besuch ihres Lieblings optimal zu begleiten:

  • Hören Sie dem Tierhalter aufmerksam zu und bestätigen Sie ihn durch Wiederholungen, beispielsweise: „Er hat das alles so tapfer durchgestanden und nie gezeigt, wenn er Schmerzen hatte.“ „Ja, er war wirklich ein tapferer Kämpfer.“

  • Zeigen Sie Empathie durch kleine Gesten, wie dem Anbieten von Taschentüchern oder einem Stuhl zum hinsetzen.

  • Raten Sie dem Tierhalter nach Möglichkeit eine Bezugsperson zum vereinbarten Euthanasie-Termin mitzubringen.

  • Halten Sie Blickkontakt und bleiben Sie in der Körpersprache auf einer Ebene mit dem Tierhalter: Wenn er steht, stehen Sie auch, wenn er sitzt, beugen Sie sich zu ihm herunter.

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Buchtipp: Lesen Sie mehr zu diesem Thema im aktuellen TFA-Praxisleitfaden von Svenja Holle und Emanuel Holle „Tod und Trauer in der Kleintierpraxis. Euthanasie kompetent begleiten.“ Das Buch „Tod und Trauer in der Kleintierpraxis“ können Sie hier versandkostenfrei bestellen.

Hier finden Sie eine kostenlose Leseprobe.


Top Job:


Über die Autoren

Svenja Holle ist TFA und war bis 2021 bei der Rosengarten-Tierbestattung tätig. Aktuell betreibt sie selbstständig den Account Frau Holles Contentplan. Sie bietet dort sowohl Social Media und Online Marketing im Tierbereich an, als auch Workshops zum Thema Euthanasiebegleitung in der Tierarztpraxis. www.holles-contentplan.de   

Emanuel Holle ist Industriekaufmann und war bis 2019 bei der Rosengarten-Tierbestattung tätig. Aktuell ist er Accountmanager bei Petplan – Die Tierkrankenversicherung und bietet zusätzlich mit seiner Firma Invictus Vet Kommunikations- und Marketingberatung im Tierbereich an.

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