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Buchtipp 18. Januar 2019

Unverfrorene Freunde

Deutschlands einziger Pinguinforscher nimmt uns mit auf seine Reise in die Pinguinkolonie. Eine unterhaltsame Lektüre, von der wir drei Exemplare verlosen.

Emperor penguins on the sea ice in the Weddell Sea, Antarctica
Pinguine in der Antarktis
Emperor penguins on the sea ice in the Weddell Sea, Antarctica
Pinguine in der Antarktis

Klemens Pütz wollte eigentlich Tierarzt werden, dann studierte er Meeresbiologie und reist nun jedes Jahr für mehrere Monate an entlegene Orte der Welt, um das Leben der Pinguine zu erforschen. Die Anpassungsfähigkeit dieser flugunfähigen Vögel ist groß, sie können bis zu 25.000 km zurücklegen, ohne an Land zu gehen. Trotzdem sind zehn der 18 beschriebenen Pinguinarten vom Aussterben bedroht.

Pinguine leben übrigens keineswegs nur im Eis. Das trifft lediglich auf zwei Arten zu: auf Adeli- und Kaiserpinguine. Nach Aussage des Autors „riecht eine Pinguinkolonie wie Fischmarkt am Abend“, trotzdem hat er sich den hübschen Frackträgern verschrieben. Ob Brillenpinguine mit temperamentvollem Hüftsprung (die Latinos unter den Pinguinen), Magellanpinguine („Dachse“, die in Torfhöhlen auf den Falklands nisten), Esels- oder Königspinguine: Jede Art hat meisterhafte Überlebensstrategien entwickelt. Besonders faszinierend ist das Paarungs- und Brutverhalten. So nehmen männliche Kaiserpinguine Elternzeit und kümmern sich zwei Monate allein um das Küken, während die Mutter auf See fischt.

Untreue, Prostitution, Leichenschändung oder schwule Pinguine – dies alles lässt sich in der Kolonie beobachten. Eine unterhaltsame Lektüre nicht nur für kalte Winterabende.

(sp)

Mehr Infos: Klemens Pütz "Unverfrorene Freunde. Mein Leben unter Pinguinen", ullstein 2018, 304 S., 20 Euro, ISBN 978-3-550-05034-3

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Hier finden Sie eine kleine Leseprobe.


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