Was eignet sich als Spielmaterial für Schweine?
„Environmental enrichment“ machen Schweine zufriedener – doch bei der Wahl der Materialien muss auch an die Hygiene gedacht werden.
Beschäftigungsmaterialien für Schweine, insbesondere organische Materialien, können erheblich zur Reduktion von abnormalen Verhaltensweisen beitragen. Andererseits stellen diese Materialien ein potenzielles Gesundheitsrisiko dar, da sie Krankheitserreger in den Bestand einbringen können. Nun wurden 21 häufig verwendete organische Materialien auf ihren Gehalt an lebensfähigen mesophilen Bakterien, Schimmelpilzen, Coliformen sowie Escherichia coli, Klebsiella spp., Yersinia spp., Salmonella spp., Methicillin-resistente Staphylococcus aureus und Mycobacterium spp. untersucht. Außerdem wurden der Trockensubstanzgehalt und die Wasseraktivität ermittelt.
Ergebnisse
Vier Materialien waren auf Holzbasis, elf weitere auf Heu- oder Strohbasis, die übrigen sechs unterschieden sich im Ausgangsmaterial. Untersucht wurde jeweils nur eine Charge jedes Materials, die innen und außen beprobt wurde. Eine Ausnahme war Torf, hier wurden zwei Chargen untersucht. Weizenstroh, Heu und Maissilage waren selbst produziert, die übrigen 18 Materialien wurden gekauft.
Der Hygienestatus der untersuchten Materialien war sehr unterschiedlich. In Sägespänen, Rübenschnitzeln und Lignocellulose-Streu wurden gar keine Mikroorganismen detektiert. In Maissilage hingegen fand sich ein Bakteriengehalt von 7,89 log10 KbE/g Trockenmasse; den höchsten Gehalt an Coliformen und Schimmelpilzen hatte das Heu (6,45 bzw. 6,94 log10 KbE/g Trockenmasse). In keinem untersuchten Material fanden sich human- oder tierpathogene Keime wie Escherichia coli, Klebsiella spp., Yersinia spp., Salmonella spp. und Methicillin-resistente Staphylococcus aureus. In Hanfstroh fand sich Mycobacterium smegmatis und Torf war mit Mycobacterium avium und Mycobacterium vulneris kontaminiert.
Schlussfolgerungen
Die meisten organischen Materialien stellen wahrscheinlich kein Hygienerisiko für Schweine dar und eignen sich insoweit als Beschäftigungsmaterial. Eine Ausnahme ist Torf; er sollte nicht als Beschäftigungsmaterial verwendet werden, da er Mykobakterien enthalten kann.
Christiane Fetzer
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