Was finden Katzen an Kisten?
Mehr als ein Social-Media-Trend: Katzen quetschen sich gerne in Kisten. Laut einer Studie reicht ihnen als bevorzugtes Plätzchen sogar eine rechteckige Fläche auf dem Boden – oder auch nur die Illusion davon.
Haben Sie schon mal den Begriff #CatSquares gehört? Nein?
If I fits I sits!
Laut dieser Studie setzen sich Katzen sogar in die optische Illusion einer rechteckigen Kontur. Die Tierverhaltensforscherin Gabriella Smith rief auf Twitter Katzenbesitzer zu einem Citizen-Science-Experiment auf. Mittels drei ausgelegter Formen sollte die Wirkung einer visuellen Illusion auf Stubentiger untersucht werden. Die Vordrucke waren ein komplettes Quadrat aus Klebebandkanten, ein sogenanntes Kanizsa-Quadrat sowie ein ungeformtes Kanizsa-Quadrat. Ein Kanizsa-Quadrat besteht nur aus vier PacMan-ähnlichen Eckpunkten, deren „Münder“ einander zugerichtet sind und so dem Betrachter eine quadratische Form suggerieren. Bei der ungeformten Kontrollvariante zeigten die PacMan-Münder voneinander weg und vermittelten keinen rechteckigen Eindruck. Immerhin neun von 30 Samtpfoten wählten ihren Sitzplatz in einer der Formen. Und zwar ähnlich oft im illusorischen wie im richtigen Quadrat, in der ungeformten Kanizsa-Kontrolle dagegen nur einmal. Trotz geringer Stichprobengröße legen die Ergebnisse nahe, dass Katzen durchaus illusorische Konturen wahrnehmen. Die magische Anziehungskraft von Kartons soll als Nächstes mit einer 3D-Kanizsa-Variante untersucht werden.
Social-Media-Trend #CatSquare
Inspiration für die Studie war übrigens ein Social-Media-Trend von 2017, der bereits eindrucksvoll demonstrierte, dass Katzen sich in ein Rechteck hocken, das mit Klebeband auf dem Fußboden abgesteckt wird. Unter dem Hashtag #CatSquare wurden Facebook, Youtube und Co mit unzähligen Fotos und Videos von Katzen in aufgeklebten Quadraten überschwemmt. Ob die Tiere sich dabei wirklich in einem imaginären Karton wähnten, blieb ihr Geheimnis. Auch typisch Katze: Nicht alle Stubentiger ließen sich auf den Hype ein, manch eine zuckte bei den geklebten Vierecken nicht mal mit dem Schnurrhaar. Doch gemäß publication bias wurden solche Negativbeweise deutlich weniger geteilt.
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