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Artensterben 13. Februar 2022

Was wir von Luchs und Laubfrosch lernen können

Die World Wide Fund For Nature (WWF) spricht einen Appell: Wenn der Mensch seine Lebensweise und sein Verhalten gegenüber der Natur nicht ändert, schafft er sich selbst ab.

Dieser Eurasische Luchs lebt in einem Wildpark in Oberfranken. Doch auch die wilden Populationen des Iberischen Luchses erholen sich
Dieser Eurasische Luchs lebt in einem Wildpark in Oberfranken. Doch auch die wilden Populationen des Iberischen Luchses erholen sich
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Als „Anwalt der Natur“ setzt sich der WWF seit mehr als 50 Jahren weltweit für die Bewahrung der biologischen Vielfalt ein. Die Rückschau auf das vergangene Jahr sieht düster aus: Demnach finden sich von den mehr als 142.500 in der Internationalen Roten Liste erfassten Tier- und Pflanzenarten über 40.000 in Bedrohungskategorien - mehr als jemals zuvor. Dies sei laut des WWF eine „katastrophale Zuspitzung des weltweiten Artensterbens“, vor allem da kein Ende in Sicht scheint: So könnten laut Prognose der Naturschutzorganisation  innerhalb der nächsten Jahrzehnte rund eine Million Arten aussterben und damit für das „größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurierzeit“ sorgen.  

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 Doch nicht alle Populationen schrumpfen. Lichtblicke gibt es dort, wo Menschen intensiv am Natur- und Artenschutz arbeiten. Das bestätigt, dass sich die Bemühungen um wirkungsvolle Artenschutzprojekte lohnen und auszahlen können. So hat sich die Population des in Spanien und Portugal beheimateten Iberischen Luchses in den letzten 18 Jahren mehr als verzehnfacht. Auch Panzernashörner profitieren davon, dass sie vor Wilderern beschützt werden: Die Bestände in Nepal wachsen wieder an. Quasi sensationell war der Fund mehrerer Siam-Krokodil-Jungen in Kambodscha im Herbst 2021: Es ist die erste nachgewiesene Fortpflanzung in der Natur dieser bedrohten Süßwasserkrokodile in dieser Region seit über zehn Jahren. Afrikanische Waldelefanten, Wanderfische, Laubfrösche, Eisbären und graue Kraniche brauchen hingegen mehr Aufmerksamkeit: Sie zählen laut Jahresbilanz des WWF zu den Verlierern des letzten Jahres. 

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Der geschäftsführende Vorstand vom WWF Deutschland, Eberhard Brandes, findet im Angesicht der Zahlen klare Worte: Wenn der Mensch es nicht schaffe, seine Lebensweise zu verändern, wird er in Zukunft selbst auf der Roten Liste stehen. „Ist die Erde krank, werden es auch die Menschen. Denn wir sind für unser eigenes sicheres und gesundes Leben auf vitale Ökosysteme und Artenvielfalt angewiesen – etwa beim Kampf gegen die Klimakrise (…)“ Maßnahmen zum Naturschutz helfen nicht nur der Pflanzen- und Tierwelt, sondern auch dem Klima. (LP)

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