Wenn Menschen einen Hund zunächst aus dem Tierheim holen und ihn dann doch nach kurzer Zeit zurückbringen, hatten sie oft von Anfang an höhere Erwartungen an den Hund als Halter, die das Tier schließlich dauerhaft behalten. Ein Forscherteam der tiermedizinischen Fakultät der University of Pennsylvania schreibt gemeinsam mit Tierschutzexperten der Charleston Animal Society in South Carolina in der Fachzeitschrift „Animals“, dass Halter, die den Hund zurückbringen, vorher zum Beispiel stärker voraussetzen, dass der neue Hausgenosse freundlich zu Kindern und nicht allzu ängstlich in neuen Situationen sein wird.
Beratung notwendig
Ihnen ist es darüber hinaus besonders wichtig, dass der Hund nichts im Haushalt durch Zerkauen oder andere Verhaltensweisen zerstört. Wer den Hund nach der Adoption wieder zurückgibt, hat außerdem höhere Ansprüche als andere Interessenten an den Gesundheitszustand des aufgenommenen Hundes. Und nicht zuletzt haben die enttäuschten Halter zuvor auch stärker auf ein inniges Verhältnis zu ihrem Tier gehofft, sie erwarten mehr emotionale Unterstützung durch den Hund oder legen mehr Wert als andere darauf, dass der Vierbeiner sich freut, sobald er sie sieht. Ermittelt wurden Angaben von 132 Interessenten in einem Tierheim, die ihre Vorstellungen zu Protokoll gaben, noch bevor sie ihren neuen Hund mit nach Hause nahmen.
Durch weitere Befragungen nach der Adoption der Hunde zeigte sich, dass 29 Hunde wieder zurück ins Tierheim gebracht wurden – also mehr als ein Fünftel. Die Daten über die vorher gehegten Erwartungen wurden dann beiden Gruppen von Haltern zugeordnet, wobei sich die genannten Unterschiede ergaben. Die Studienautoren empfehlen Tierheimen, die Interessenten vorab so zu beraten, dass unrealistisch hohe Erwartungen an das Tier gedämpft werden. Nach der Abgabe in die Haushalte könnte man zudem den neuen Hundebesitzern mit Unterstützung im Hinblick auf Verhaltensprobleme zur Seite stehen. (Christina Hucklenbroich)
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