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Welpenfütterung 1. Juli 2020

Wenn weniger mehr ist

Die Bedeutung einer ausgewogenen Fütterung heranwachsender Welpen ist bekannt. Forscher aus München haben jetzt untersucht, ob dies im Hinblick auf den umsetzbaren Energiegehalt in die Praxis umgesetzt wird.

Zwei abradorwelpen fressen Trockenfutter aus einem Napf
Zwei abradorwelpen fressen Trockenfutter aus einem Napf

Insbesondere bei Welpen größerer Hunderassen findet in der Entwicklung ein rasantes Wachstum statt. Dieses wird durch eine überreiche Energiezufuhr noch verstärkt und kann die Entwicklung bleibender körperlicher Schäden begünstigen.

Eindrückliche Übereinstimmung mit Empfehlungen

In einer retrospektiven Studie sammelten die Forscher Daten von über 400 Welpen unterschiedlichster Rassen. Dabei verglichen sie deren Gewichtsentwicklung mit den bestehenden empfohlenen Wachstumskurven, der jeweiligen Energiezufuhr und dem Risiko zum späteren Auftreten von Pathologien. Die Gewichte der Welpen stimmten dabei in erstaunlicher Genauigkeit mit der theoretisch anzustrebenden Wachstumskurve überein. Bei keinem Welpen wurde ein abnormales Wachstum diagnostiziert. Eine Korrelation zwischen dem Energiegehalt der Diät und dem Risiko für Skeletterkrankungen oder Futtermittelallergien konnte nicht festgestellt werden.

Schutz für den besten Freund
Für Hunde gibt es wichtige Impfungen gegen Infektionskrankheiten, die jeder Welpe erhalten sollte. Je nach Haltung können zusätzliche Impfungen sinnvoll sein.

Energiebedarf neu berechnet

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Die Forscher glauben nicht, dass diese äußerst positiven Ergebnisse repräsentativ für ganz Deutschland sind. Bei der Studienpopulation würde es sich um Hunde aus einer wohlsituierten Gesellschaftsgruppe handeln, deren Besitzer sich die professionelle Ernährungsberatung für ihren Hund leisten können. Diese Tatsache belegt das vorhandene Bewusstsein für die Wichtigkeit einer bedarfsgerechten Fütterung eines Welpen in dieser Sozialschicht. Dass dies im bundesweiten Mittel anders aussehen dürfte, zeigten mehrere Studien der letzten Jahre.

Zudem hat die Münchner Gruppe ermittelt, dass der Energiebedarf privat gehaltener Welpen deutlich geringer sein dürfte als bei Hunden im Labor. Daher empfehlen sie eine Anpassung der Formel zur Ermittlung des Energiebedarfs. Die Entwicklung eines entsprechend ausgewogenen Kompaktfutters für Welpen dürfte jedoch eine größere Herausforderung bedeuten.


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(CS)


Hier können Sie die Originalpublikation lesen: Klein C, Thes M, Böswald LF, Kienzle E (2019): Metabolisable energy intake and growth of privately owned growing dogs in comparison with official recommendations on the growth curve and energy supply. J Anim Physiol Anim Nutr 103: 1952–1958. DOI 10.1111/jpn.13191.

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