Wurmt den Hund die Anwesenheit des Wolfes?
Der Grauwolf genießt keinen guten Ruf, siedelt sich aber wieder stärker in Deutschland an. Wissenschaftler haben untersucht, ob er Parasiten auf Haushunde überträgt.
Jagdhunde stöbern viel im Wald herum und haben Zugang zu Wildresten. Laut Einschätzung der Experten des europäischen wissenschaftlichen Beirats für Haustierparasiten (ESCCAP) sind sie eine Risikogruppe, die monatlich entwurmt werden sollte.
Eine Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung bestätigt, dass Jagdhunde mit einer Vielzahl von parasitären Würmern und einzelligen Darmparasiten infiziert sind. Um zu klären, ob der Wolf diese auf den Hund überträgt, verglichen die Forscher Jagdhunde aus ostdeutschen Gebieten, wo Wölfe wieder heimisch sind, mit Jagdhunden aus dem Norden, wo es zum Zeitpunkt der Untersuchungen keine ansässigen Wolfsrudel gab.
Das Ergebnis entlastet den Wolf: Beide Gruppen hatten gleich viele Parasiten. Allerdings überlappte sich das Parasitenspektrum von Jagdhund und Wolf sehr stark. Dies kann darauf hindeuten, dass der Hund den Wolf in dessen Abwesenheit als geeigneten Endwirt für die Parasiten ersetzt hat. (lp)
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