Schweine verfügen wohl über eine bessere visuelle Wahrnehmung als bisher angenommen. Eine neue Studie des Messerli Forschungsinstituts der Vetmeduni Vienna zeigt, dass sich Schweine einprägen, ob sie uns von vorne oder hinten sehen, und dass sie dazu bestimmte Merkmale wie unsere Augen oder den Mund als Gedächtnishilfe nutzen. Die Ergebnisse rücken die visuellen Kognitionsfähigkeiten der Schweine in ein weit besseres Licht als bislang vermutet.
Im Versuch führte entweder die Vorder- oder Rückansicht des menschlichen Kopfes bei richtiger Auswahl zu einer Belohnung. Da sich die Schweine mit einer zweidimensionalen Vorlage beschäftigten, blieben Formverständnis oder olfaktorische Faktoren außen vor. Nur das visuelle Wahrnehmungsvermögen war gefordert.
Visuelle Reize im Stall für mehr Tierwohl?
Die Tiere konnten auf einem Monitor Fotos verschiedener menschlicher Gesichter und Hinterköpfe selbst nach Veränderungen voneinander unterscheiden. Dies zeigt, dass Schweine in der Lage sind, sich visuelle Merkmale einzuprägen und entsprechend zu reagieren. Dieses Ergebnis regt an, Schweine in Stallhaltung auch durch visuelle Reize stärker zu stimulieren und mit dieser kognitiven Anreicherung ihr Wohlbefinden zu verbessern.
(red)