Ein Drittel der Wirbelarten wird vom Menschen verwertet
Eins Studie enthüllt, wie schmal der Grat zwischen Nutzung und Ausnutzung von Wirbeltieren ist.
Die Artenvielfalt der Erde ist beeindruckend und seit jeher bereichert sich die Menschheit an diesem Artenreichtum. Doch während man der Natur einst nur so viel entnahm, dass das eigene Überleben gesichert war, macht die Inflation heutzutage auch vor dem Raubbau vieler Tierarten nicht Halt. Eine Studie der University of Victoria (Kanada) bringt erstaunliche Zahlen ans Licht.
Ein Drittel der Arten wird genutzt
Für die Erhebung wurden insgesamt 46.755 Wirbeltierarten erfasst. Diese gehören jeweils einer der Wirbeltierklassen an, die die meisten Spezies unter sich vereinen. Dazu zählen Strahlenfische, Knorpelfische, Vögel, Säugetiere, Reptilien und Amphibien. Die Gesamtauswertung führte zutage, dass 14.663 der Tierarten (31 %) durch den Menschen genutzt werden. Innerhalb der Wirbeltierklassen unterscheidet sich die Anzahl an Arten, die aus der Natur entnommen werden, allerdings erheblich. So werden beispielsweise 46 % der Vogelarten von Menschen genutzt, im Gegensatz dazu sind lediglich 8 % der Amphibienarten für den Menschen von Bedeutung.
Nutztiere und Haustiere
Das Tier als reiner Nahrungslieferant ist längst überholt. Inzwischen sind sie häusliche Begleiter, Trophäen jagdlicher Begierde, liefern Bekleidungsmaterial, (vermeintliche) Medizinprodukte und vieles mehr. Interessanterweise werden Fische (60 %) und Säugetiere (51 %) vor allem als tierische Nahrungslieferanten genutzt, Vögel (65 %), Reptilien (71 %) und Amphibien (46 %) hauptsächlich als Haustiere gehalten.
Doch der massive Eingriff in die Natur hat seinen Preis. Der Mensch entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Spitzenprädator, der sogar entlegene und unwägbare Gegenden aufsucht, um begehrte Beute zu machen, mitunter ohne Rücksicht auf Verluste. Einer der Gründe, weshalb laut der Studie 13 % menschlich genutzter Wirbeltierarten inzwischen gefährdet, stark gefährdet, vom Aussterben bedroht oder in freier Wildbahn erst gar nicht mehr zu finden sind. (Lydia van Dyck)
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