Sollte man Fleisch besteuern?
Die Forderung nach einer Fleischsteuer ruft unterschiedliche Reaktionen hervor.
Veggie scheint auf dem Vormarsch zu sein, das zeigt zumindest der Blick in die Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung. Demnach ist der Absatz von Fleischersatzprodukten im ersten Halbjahr 2019 gestiegen. Derzeit verzehrt der Durchschnittsdeutsche 60 Kilo Fleisch pro Jahr. Das ist zu viel, warnen Klimaschützer. Denn der CO2-Ausstoß der Fleischproduktion verstärkt den Treibhauseffekt. Gesünder wäre es, nur die Hälfte dieser Menge zu essen, meint auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.
Fleisch besteuern
Damit der Konsum tierischer Produkte in Zukunft teurer und zusätzliches Geld für eine tierschutzkonforme Tierhaltung generiert wird, setzt sich der deutsche Tierschutzbund nun für eine Fleischsteuer ein. Auch der Bund für Umweltschutz fordert schon lange das Anheben der Mehrwertsteuer für Fleisch von vergünstigten neun auf normale 19 Prozent und schlägt eine Steuersenkung für Obst und Gemüse vor. Dies ruft unterschiedliche Reaktionen hervor.
Politik ist sich uneinig
Wie so häufig sind sich die Parteien uneinig: Während SPD und Grüne den Vorschlag begrüßen, sind FDP, AfD und Linke nicht begeistert. Auch die Bundesumweltministerin glaubt, dass es „effektivere Mittel“ gegen eine intensive Tierhaltung gebe, etwa strengere Düngeregeln oder die EU-Agrarfinanzierung. Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft befürchtet eine noch stärkere Wettbewerbsverzerrung zulasten heimischer Erzeuger. So ließe eine prozentuale Besteuerung den Preisunterschied zwischen ausländischer Billigware und dem nach hohen deutschen Standards erzeugten Fleisch noch weiter ansteigen.
(LP)
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