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Berufsbild 19. April 2024

Großes Engagement für (zu) wenig Geld

Der Verband medizinischer Fachberufe präsentiert die Umfrageergebnisse zu Arbeitsbedingungen und Fortbildungen. Die Stimmung unter den TFAs ist zwiegespalten.

Von gefrustet bis hochmotiviert: Die Umfrage gibt einen Überblick darüber, wie zufrieden TFAs sind und was nötig ist, damit sie weiterhin in ihrem Beruf arbeiten.
Von gefrustet bis hochmotiviert: Die Umfrage gibt einen Überblick darüber, wie zufrieden TFAs sind und was nötig ist, damit sie weiterhin in ihrem Beruf arbeiten.

Die Beteiligung war groß, das Meinungsbild kommt klar zum Ausdruck: Die Ergebnisse der Umfrage, die der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) vor kurzem durchführte, werfen ein genaues Licht auf die beruflichen Wünsche von Tiermedizinischen Fachangestellten. Demnach sind TFAs sehr interessiert daran, sich in ihrem Beruf fortzubilden, um den Anforderungen ihres Berufsalltags gerecht zu werden. Unzufriedenheit kommt allerdings in Sachen Geld auf, denn das Engagement vieler spiegelt sich nicht im Gehalt wider. Dazu ein paar konkrete Zahlen aus der Umfrage:

  • Rund 75 % haben eine oder mehrere berufsspezifische Fortbildungen besucht bzw. sogar eine Zusatzqualifikation erworben.
  • 54 % geben an, dass ihr Arbeitsvertrag an den Tarifvertrag gebunden ist.
  • 61 % sind mit ihrem Gehalt unzufrieden oder sehr unzufrieden.

Gehalt von TFAs: viel Luft nach oben

Der Gehaltstarifvertrag für Tiermedizinische Fachangestellte sieht eine klare Gehaltsentwicklung vor. Diese richtet sich nach der Anzahl der Berufsjahre und den gesammelten Fortbildungsstunden in einem Kalenderjahr. Kurz gesagt sollte eine TFA mit steigender Berufserfahrung und dem Erwerb von Fortbildungsstunden auch mehr Geld bekommen. Dennoch werden nur 41 % der Befragten, die sich (regelmäßig) fortgebildet haben, max. nach Tätigkeitsgruppe I (TG I) oder sogar darunter bezahlt. Korrekterweise sollten TFAs, die sich ausreichend fortgebildet haben, mindestens nach Tätigkeitsgruppe II entlohnt werden.

Beruflicher Fortschritt mit Rückenwind

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Dem gegenüber steht das Bedürfnis vieler TFAs nach beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. 89 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist es wichtig oder sogar sehr wichtig, im Beruf voranzukommen. Ihnen geht es vordergründig darum, ihr bestehendes Fachwissen zu erweitern und neue Fähigkeiten zu erlernen. Diese Ziele können erreicht werden, indem Fortbildungsstunden gesammelt oder sogar eine Zusatzqualifikation erworben werden. Mit dem Stundenkonto steigen somit auch die berufliche Qualifikation und die Wertschätzung. Dabei möchten 93 % der Befragten von ihrem Arbeitgeber/ihrer Arbeitgeberin unterstützt und gefördert werden.

Der Delegationsrahmen soll zu einer sinnvollen Arbeitsteilung motivieren.
Mehr Transparenz in der Aufgabenverteilung
Ein offizieller Delegationsrahmen gibt Auskunft über Arbeitsteilung und schafft Anreize für berufliche Weiterbildungen.

Top Job:


Wie sieht die Zukunft aus?

Der Ende 2022 von vmf und bpt veröffentlichte Delegationsrahmen gibt im Grunde die Marschrichtung vor: In einem umfangreichen Katalog sind zahlreiche Tätigkeiten aufgelistet, die nicht exklusiv von Tierärzten oder Tierärztinnen erledigt werden müssen. Diese können an das tierärztliche Praxispersonal weitergereicht werden – was durchaus Sinn macht, um alle Aufgaben des Praxisalltags zu stemmen. Die Umfrage ergab eindeutig, dass dieses Thema bei den meisten Tiermedizinischen Fachangestellten offene Türen einrennt – auch wenn es bedeutet, eine entsprechende (Zusatz-)Qualifikation zu erwerben.

Nun gilt es am Ball zu bleiben und sich über den eigenen Marktwert bewusst zu werden. Denn Tatsache ist, dass TFAs im Praxisalltag unerlässlich sind. Zudem hält das Berufsbild zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten bereit. Perspektivisch sollte man zusätzlich dafür einstehen, dass das persönliche Engagement auch finanziell wertgeschätzt wird.

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