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Geriatrie 23. Februar 2024

Die Entdeckung der Langsamkeit

Wie schnell kommt der alte Hund voran? Langsames Gehen kann ein Anzeichen für abnehmende kognitive Fähigkeiten sein.

Alt, aber geistig fit? Dann wackelt auch ein Senior noch flott zum Leckerli.
Alt, aber geistig fit? Dann wackelt auch ein Senior noch flott zum Leckerli.

Im hohen Alter geht irgendwann alles langsamer: Verlangsamte Fortbewegung ist beim Menschen nachgewiesenermaßen ein Anzeichen für zunehmende Gebrechlichkeit, neben der Motorik gibt es einen klaren Zusammenhang zu kognitiven Einschränkungen. Forschende aus den Vereinigten Staaten haben diese Korrelation jetzt auch für den Hund bestätigt. Die Geschwindigkeit, mit der sich ein nicht angeleinter Hund ein in fünf Meter Entfernung angebotenes Leckerli abholt, ist ein Indikator für Alterserscheinungen und kognitiven Abbau.

Senioren sind langsamer unterwegs

In einer explorativen Studie untersuchten die Autoren die Ganggeschwindigkeit mit und ohne Leine bei jeweils fast 50 adulten Hunden und solchen im Seniorenalter. Zudem evaluierten sie die kognitiven Fähigkeiten der älteren Tiere.

Im letzten Viertel ihres Lebens gingen die Hunde langsamer als ihre jüngeren Artgenossen – übrigens unabhängig von ihrer Körpergröße. Die Tiere, die sich besonders gemächlich fortbewegten, schnitten auch bei kognitiven Tests schlechter ab. Diese Zusammenhänge zeigten sich in erster Linie, wenn die Hunde nicht angeleint waren.

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Ein Test auch für die Praxis?

Der Test war denkbar einfach und würde sich daher auch für ein schnelles Screening geriatrischer Hunde in der Praxis eignen. Der Hund wurde an der Startlinie festgehalten. Der Untersucher zeigte ihm ein Leckerli und rief ihn anschließend von der fünf Meter entfernten Ziellinie aus beim Namen. Auf „Go“ wurde der Hund losgelassen und die Stopp­uhr gestartet. Getestet werden in diesem Setting neben der Motorik auch das Arbeitsgedächtnis, die Aufmerksamkeit/Konzentrationsfähigkeit und Motivation. So erklärt sich vermutlich die abnehmende Geschwindigkeit mit zunehmender kognitiver Dysfunktion. (Viola Melchers)


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