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Ein vergifteter Mäusebussard
Foto: Komittee gegen den Vogelmord e. V.
Ein vergifteter Mäusebussard

Artenschutz

Greifvögel: Illegale Tötung erkennen und anzeigen

Die streng geschützten Greif- und Eulenvögel werden erschreckend häufig mit Gift, Fallen oder Schusswaffen verfolgt. Ein Leitfaden hilft bei Erkennung und Anzeige dieser Taten.

Als geflügelte Räuber sind Greifvögel nicht bei allen Jägern und Kleintierhaltern beliebt. Einige greifen zu drastischen Maßnahmen, sodass die streng geschützten Raubvögel immer wieder illegal verfolgt und getötet werden. Die Erfassungs- und Dokumentationsstelle Greifvogelverfolgung und Artenschutzkriminalität (EDGAR)  erfasste seit 2005 zwischen 70 und 160 Taten im Jahr. Die Dunkelziffer ist nach Einschätzung der Vogelschützer hoch, sodass die illegale Tötung durchaus signifikant zum anhaltenden Rückgang der Bestände beitragen könnte.

Das Bundesministerium für Umwelt und das Komitee gegen den Vogelmord e. V. veröffentlichten im Mai 2023 einen Leitfaden, der dabei helfen soll, Vergiftungen, Abschüsse und illegale Fangmethoden zu erkennen. Der Leitfaden stellt  u.a. häufig verwendete Gifte vor und erläutert, wie man Greifvogel- von Hundeködern unterscheidet. Meistens werden bei Greifvogelvergiftungen Carbofuran, Aldicarb und Parathion (E 605) nachgewiesen. Fallbeispiele und Fotografien im Leitfaden zeigen Fangkörbe und Fallen. Schrotmunition lässt sich im Röntgenbild nachweisen. 

Illegale Greifvogeltötung zur Anzeige bringen

Täter werden selten ermittelt, in nur sieben Prozent der registrierten Fälle. Dabei kam die Polizei vor allem Fallenstellern auf die Schliche.  Ein Verdacht sollte aber immer bei der Polizei angezeigt werden. Die Auffindesituation wird dazu am besten nicht verändert und fotografisch dokumentiert. Der Leitfaden zeigt die gesetzlichen Grundlagen auf und enthält einige Beispiele für rechtskräftige Verurteilungen.

Schutz für Hühner

Der Leitfaden enthält auch Tipps zum Schutz vor Greifvögeln. Diese Tricks können Hühnerhaltern helfen:

  • Abdecken des gesamten Auslaufs mit einem Netz (Maschenweite unter 10 cm)
  • Vorhang vor dem Zugang zum Stall
  • Unterschlupfmöglichkeiten bei sehr großflächigem Auslauf (Holzdächer flach über den Boden montiert)
  • Ziegen, Gänse oder Perlhühner schrecken Greifvögel ab.

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Der Leitfaden enthält auch Tipps zur friedlichen Koexistenz mit Greifvögeln. Zum Beispiel können diese Tricks Hühnerhaltern helfen:

  • Abdecken des gesamten Auslaufs mit einem Netz (Maschenweite unter 10 cm)
  • Vorhang vor dem Zugang zum Stall
  • Unterschlupfmöglichkeiten bei sehr großflächigem Auslauf (Holzdächer flach über den Boden montiert)
  • Ziegen, Gänse oder Perlhühner schrecken Greifvögel ab.

Der Leitfaden zur illegalen Greifvogelverfolgung steht zum Herunterladen zur Verfügung,  Die gedruckte Version wird an Natur- und Tierschutzverbände, Behörden und Tierärzte sowie interessierte Bürger in geringer Stückzahl kostenlos abgegeben. (Viola Melchers)

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