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Verhaltensbiologie 16. Oktober 2020

Gehen Kühe bald für das Klima auf die Toilette?

Forscher entwickeln eine Kuhtoilette und erforschen, ob kontrolliertes Ausscheidungsverhalten trainierbar ist.

Eine Kuh uriniert auf einer Weide
Eine Kuh uriniert auf einer Weide

Katzen gehen aufs Katzenklo und auch Schweine suchen eine bestimmte Ecke ihres Stalls zum Urinieren auf. Rinder hingegen lösen sich dort, wo sie eben gerade stehen, sind häufig kotverschmiert. Das hat negativen Folgen für die Umwelt und die Tiere selbst: Ammoniakemissionen sind klimarelevant und ein verschmutzter Stall hat negative Auswirkungen auf die Klauen- und Eutergesundheit. Ebenso erhöht sich der Reinigungsaufwand erheblich – schließlich produziert eine erwachsene Milchkuh durchschnittlich 20 bis 30 Liter Urin und 30 bis 40 Kilogramm Kot pro Tag.

Kühe übertragen Krankenhauskeime
Rinder sind weltweit ein Reservoir für MRSA-Stämme, die auch Menschen infizieren. Ursprünglicher Wirt war wohl auch der Mensch.

Toilettengang erlernbar

Was nicht ist, kann ja noch werden: Aktuelle Untersuchungen eines internationalen Forscherteams unter Beteiligung des Friedrich-Löffler-Institutes zeigen, dass auch Rinder über die Intelligenz und die neurophysiologischen Grundlagen verfügen, die ein Toilettentraining ermöglichen. Das sogenannte Latrinentraining sei mithilfe assoziativer Lernmethoden sowie der operanten Konditionierung durchaus möglich.

Eine entscheidende Rolle wird die praxistaugliche Integration von Kuhtoiletten in den Stallalltag spielen, so die Forscher. Hier steht der internationale Durchbruch noch aus. (red)

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Hier sehen Sie ein Video der Kuhlatrine.

Videoquelle: FBN


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