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Buchtipp und Interview 16. August 2023

Wildnis leben und erleben

„Die Welt entdecken. Aus dem Alltag ausbrechen. Grenzen überschreiten. Natur spüren.“ Wir verlosen 3 Exemplare von „Fräulein Draußens Gespür für Wildnis“.

Wildnis findet man überall, nicht nur in den Wäldern Deutschlands.
Wildnis findet man überall, nicht nur in den Wäldern Deutschlands.

In ihrem zweiten Buch „Fräulein Draußens Gespür für Wildnis“ bewegt sich die Outdoor-erprobte Autorin Kathrin Heckmann auf den wilden Pfaden Deutschlands. Ihr innerer Kompass führt sie dabei in alle Himmelsrichtungen. Im Süden auf den Albsteig im Schwarzwald, der mit luftigen Höhen und Aussicht besticht. Zum westlich gelegenen Heidschnuckenweg, der mit Weite und Heideromantik lockt. Im Osten auf den Rennsteig Thüringens, der sich im Winter in eine Schneelandschaft verwandelt. Im Norden an die Küstenregionen, denen es an Wind und einzigartigen Naturschauspielen nicht mangelt.

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In lebendigen Worten wird man an jene Orte geführt und bekommt das eindrückliche Gefühl, selbst dort zu sein: In einen Biwak gehüllt bestaunt man den Sternenhimmel, lauscht dem Vogelgezwitscher durch die Zeltwand und lässt den Blick über Bergkämme schweifen – das Erlebnis von Natur und Wildnis fühlt sich geradezu greifbar an. Im gleichen Atemzug wird aufgezeigt, dass Wildnis nicht ausschließlich Naturbelassenheit und Unberührtheit bedeutet. Wildnis entsteht auch durch menschliche Einwirkung oder bleibt dadurch als solche erhalten.

Das richtige Gespür

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Das Buch „Fräulein Draußens Gespür für Wildnis“ ist mehr als ein Reisereport. Es sensibilisiert für die Dinge, für die das Bewusstsein im Alltag verloren geht, für die ganzheitliche Betrachtung von Ökologie und Umwelt und dem individuellen (Er)leben von Wildnis.

Interview mit Fräulein Draußen


Top Job:


In einem Interview erzählt uns Kathrin Heckmann alias Fräulein Draußen, was Wildnis für sie bedeutet und wie sie ihre Touren durch das wilde Deutschland bereichert haben.

Was ist Ihre persönliche Definition von Wildnis?

Kathrin Heckmann: Wildnis zu finden ist der größte Antrieb für meine Reisen und Touren. Dabei ging und geht es letztendlich aber weniger um echte Wildnis im ökologischen Sinn, sondern viel mehr um ein Gefühl von Wildnis, um die Wildnis in mir selbst also. Wildnis zu erleben, bedeutet für mich Verbundenheit zur Natur zu spüren, Grenzenlosigkeit zu empfinden, mich Herausforderungen zu stellen und noch einiges mehr.

In Ihrem zweiten Buch wandeln Sie auf wilden Pfaden innerhalb Deutschlands. Inwiefern unterscheiden sich die Touren durch Deutschland von denen außerhalb der deutschen Grenze?

Heckmann: Der größte Unterschied ist natürlich die Tatsache, dass Deutschland sehr dicht besiedelt und gut erschlossen ist. Gleichzeitig war ich manchmal überaus erstaunt, wie viel Stille, Einsamkeit und Weite ich auf meinen Touren gefunden habe – sowohl auf wilden als auch auf weniger wilden Pfaden. Alles Dinge, die eng mit dem Erleben von (halbwegs) echter Wildnis verbunden sind.

Sie schreiben in Ihrem Buch, dass 0,6 Prozent der Landfläche Deutschlands offiziell als Wildnis gilt. Wie schwer ist es, diese zu finden?

Heckmann: Im Prinzip gar nicht schwer, denn dabei handelt es sich vor allem um die Kernzonen der Nationalparks, neben einigen ehemaligen Militärflächen, Bergbaulandschaften und Ähnlichem. Alles eher „Wildnis von morgen“, also Flächen, die erst seit relativ kurzer Zeit größtenteils sich selbst überlassen werden. Da es sich bei diesen Wildniszonen um Naturschutzflächen handelt, sind diese nicht oder überhaupt nur sehr begrenzt betretbar. Dort geht es wirklich darum, die Natur möglichst von menschlichem Einfluss abzugrenzen. Deswegen war es auch nie mein Ziel, mich auf diese Orte zu fokussieren.

Gibt es eine Erfahrung oder ein Erlebnis auf Ihrem Weg durch das wilde Deutschland, welches Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Heckmann: Oft waren es die vermeintlich kleinen Dinge und Momente, die meine Touren so besonders gemacht haben. Ich denke da zum Beispiel an einen fast schon surreal schönen Sonnenaufgang über der mit Frost überzogenen Heidelandschaft in Niedersachsen. Oder an eine Begegnung mit einem neugierigen Fuchs. Meine Antwort würde übrigens ganz ähnlich lauten, wenn man mich nach besonderen Erlebnissen auf meinen Reisen in Alaska, Patagonien oder Australien fragen würde.

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Für den hypothetischen Fall, dass sich jeder Ihrer Leser auf den Weg macht, die Wildnis Deutschland selbst zu erleben: Hätten Sie Bedenken, dass es in diesem Fall zu negativen Auswirkungen für Flora und Fauna kommen könnte?

Heckmann: Alle Touren und Regionen im Buch, die ich konkret benannt habe, sind grundsätzlich darauf ausgelegt, besucht zu werden. Infrastruktur wie etablierte Wanderwege und weitere Maßnahmen der Besucherlenkung ermöglichen es dort, mit relativ geringem Einfluss auf die Natur unterwegs zu sein. Letztendlich plädiert das Buch aber vor allem für einen Wildnisbegriff, der eben genau nicht an einen bestimmten Ort, sondern vor allem an das individuelle Erleben gebunden ist. Somit ist es gar nicht notwendig, vielleicht sogar kontraproduktiv, meine Touren aus dem Buch „nachzumachen“, um sich auf die eigene Suche nach der Wildnis zu begeben. Die Wildnis, von der ich im Buch erzähle, kann man letztendlich (fast) überall finden.

Für alle Outdoor-Neulinge: Gibt es Tipps und Ratschläge, die Sie Wildnis-Einsteigern nicht vorenthalten möchten?

Heckmann: Ich finde es wichtig, sich damit zu beschäftigen, wie man draußen in der Natur unterwegs sein kann und dabei möglichst wenig negativen Einfluss auf Natur und auch Mitmenschen zu haben. Das ursprünglich amerikanische Prinzip von „Leave No Trace“ ist dabei sehr hilfreich. Darüber hinaus gilt: Einfach rausgehen und machen! Im Zweifelsfall klein und vor der Haustür beginnen. Der Rest kommt dann von ganz allein …

Wie wäre für Sie ein Leben ohne Wildnis?

Heckmann: Der amerikanische Schriftsteller und Naturschützer Edward Abbey hat gesagt: „Wildnis ist kein Luxus, sondern ein Bedürfnis des menschlichen Geistes, so lebenswichtig wie Wasser und gutes Brot.“ Auf meinen Geist trifft das definitiv zu. Darüber hinaus ist echte Wildnis im ökologischen Sinne natürlich auch in puncto Biodiversitätskrise und Klimawandel ein enorm wichtiger Faktor. Es geht dabei also letztendlich um viel mehr als „nur“ unseren Geist. (Interview geführt von Lydia van Dyck)

Infos zum Buch: Kathrin Heckmann: Fräulein Draußens Gespür für Wildnis. Ullstein Paperback, 288 Seiten, 16,99 Euro, ISBN: 978-3-864-93192-5

Neugierig geworden? Finden Sie hier eine kostenlose Leseprobe.

Gewinnspiel

Wer ebenfalls auf den wilden Pfaden Deutschlands wandeln möchte, egal ob in Gedanken oder strammen Fußes, dem empfehlen wir das Buch „Fräulein Draußens Gespür für Wildnis“ von Kathrin Heckmann.  Wir verlosen drei Bücher unter allen Lesern, die uns bis zum 30. September 2023 unter dem Stichwort „Wildnis“ eine Mail an info@tfa-wissen.de  schreiben.

Bitte teilen Sie uns auch Ihre Adresse mit, damit wir Ihnen den Gewinn zuschicken können.

Die Teilnahmebedingungen finden Sie hier.

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