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Nachhaltigkeit 10. Oktober 2021

4 Tipps für mehr Umweltschutz in der Tierarztpraxis

Schon klimaneutral? Um die Praxis umweltfreundlicher zu gestalten, bedarf es gar keiner riesigen Investitionen bzw. Umstrukturierungen. 

Beim Thema Klimaschutz gibt es keine Zeit zu verlieren. 
Beim Thema Klimaschutz gibt es keine Zeit zu verlieren. 
Inhaltsverzeichnis

Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind präsenter denn je und bewegen nicht mehr nur die junge Generation. Insbesondere Tierhalter, die sogar den Fleischkonsum ihrer Vierbeiner überdenken, schätzen Initiativen für mehr Nachhaltigkeit. Praxisinhaber können hier Vorreiter sein, denn noch nicht viele Kollegen haben sich der Thematik verschrieben, vielleicht aus Angst, Fehler zu machen oder nicht perfekt zu sein. Wer klimaneutraler werden möchte, muss keine Sorgen haben. Denn es gilt: Jeder kleine Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir haben vier Anregungen für Sie.

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Vier Tipps für die klimaneutrale Praxis

  •  Energie sparen: Seit Corona weiß jeder, wie es geht: Durch gezieltes Stoßlüften und moderates Heizen kann Energie eingespart werden. Öko- oder Naturstrom wird aus erneuerbaren Energien gespeist. Bei der Anbieterwahl lohnt die Befragung eines Vergleichsportals. Besteht die Möglichkeit, auf dem Praxisdach eine Photovoltaikanlage zu installieren und damit Energie selbst zu produzieren? Sind die Fenster gut gedämmt? Falls nicht, gibt es auch Dämmfolien. Gerade ältere Technik zieht häufig eine Menge Energie und durch die Umrüstung auf modernere Anlagen kann der Verbrauch reduziert werden. Ebenso sparen LED-Beleuchtungssysteme Energie. Für Waschbecken gibt es sogenannte Perlatoren. Sie reduzieren die Menge des durchfließenden Wassers, mischen Luft bei und sorgen für einen gleichmäßigen und breiteren Strahl. So verhindern sie Wasserverluste. Strahlregler sparen Wasser und Energie.
  • Verbrauchsmaterialien: Nutzen Sie statt Wegwerfmaterialien solche, die sterilisiert werden können. Praxiskleidung gibt es inzwischen auch fair produziert und Co2-neutral. Toilettenpapier und Handtücher sind ebenfalls aus recyceltem Material erhältlich. Einkaufspartnerschaften erlauben Großbestellungen – ergo weniger Versandmaterial. Dinge wie Ultraschallgele oder Reinigungsmittel gibt es in nachfüllbaren Großpackungen. Ebenso gibt es biologische Desinfektionsmittel (VAH-zertifiziert). Luftfilter können Schadstoffe minimieren. Kleingeräte gibt es auch mit aufladbaren Akkus. Achten Sie zudem auf Mülltrennung und Mehrwegmaterialen.
  • Mobilität: Animieren Sie Ihre Mitarbeiter und Patientenbesitzer dazu, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen. Damit haben sie das tägliche Workout gleich abgehakt und tun etwas für die schlanke Linie. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und schaffen Sie Fahrradparkplätze! Weitere Anreize können ein bezahltes Jobticket oder ein E-Bike sein. Auch Praxiswägen können energiebetrieben sein. Fahren Sie zum Kongress mit dem Zug und ermöglichen Sie dies auch ihren Mitarbeitern.
  • Ernährung: Was die Ernährung angeht, so gilt: Je weniger tierische Produkte, desto umweltschonender. Wenn Sie ein Mittagessen anbieten, wäre besonders löblich, wenn es pflanzenbasiert, biologisch und regional ist. Stellen Sie in der Mitarbeiterküche einen Wasser-Sprudler auf. Nutzen Sie Wasserspender oder Glasflaschen und Gläser bzw. recycelte Pappbecher.
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Klimaschutz lohnt nicht nur fürs gute Gewissen, sondern ist auch ein gutes Marketinginstrument! Denn: Jeder Schritt in Richtung klimaneutrale Praxis ist ein tolles Aushängeschild und wird insbesondere jungen, engagierten Tierbesitzern positiv auffallen.

Extra-Tipp: Wie wäre es denn, daraus mal eine Mitmach-Aktion zu machen? Tierbesitzer dürfen ihre „grünen Vorschläge“ einreichen, die beste Idee wird umgesetzt und bekommt einen kleinen Preis wie eine Futterberatung oder eine Wurmkur gratis. Das fördert die Bindung der Tierhalter an die Praxis und liefert Ihnen wertvollen Input darüber, was Tierbesitzer sich von ihrem Tierarzt wünschen. 


Top Job:


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Über die Autorin

Als Tierärztin horcht Lisa-Marie Petersen gern am Ort des Geschehens nach: Was beschäftigt die Tiermedizin derzeit? Interessante Themen verarbeitet die Fachjournalistin dann in redaktionellen Beiträgen für Print- und Onlinemedien.

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