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Verhalten – Cat Friendly Clinic 3. Juni 2022

Cattitude – die Katzen-Versteher

In den letzten Jahren ist die Zahl katzenfreundlicher Kliniken und Praxen rasant gestiegen. Die tierärztliche Spezialisierung auf Katzen-Bedürfnisse bringt für alle Seiten Vorteile.

So entspannt kann ein Tierarztbesuch sein.
So entspannt kann ein Tierarztbesuch sein.

Schon beim ersten Besuch einer katzenfreundlichen Praxis fällt der Unterschied zu anderen Tierarztpraxen auf. Der Anmeldebereich, das Wartezimmer und auch der Behandlungsraum sind komplett an die Bedürfnisse von Katzen angepasst. Dies reduziert bereits im Vorfeld den Stress und nimmt Katzen die Angst vor dem Tierarztbesuch.

Die Transportbox

Diese Situation kennt vermutlich (fast) jeder Katzenbesitzer: Bereits ein paar Stunden oder sogar Tage vor dem Tierarztbesuch merkt die Katze, dass etwas „faul“ ist. Dann taucht plötzlich die Transportbox auf. Sie riecht fremd, staubig, unheimlich. Und da soll sie hinein? Nein danke, dann flüchtet sie lieber. Am besten in die kleinste Lücke, dort ist sie sicher. Nun nimmt das Unglück seinen Lauf, an dessen Ende eine frustrierte, ängstliche und angespannte Katze in einer Transportbox und ein genervter Besitzer mit schlimmstenfalls Kratz- und Bisswunden an den Armen und Händen stehen.

Transportkorbtraining: So lernt die Katze
Ist die Katze darauf konditioniert, im Katzenkorb etwas Leckeres zu finden, verliert dieser schnell seinen Schrecken. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie das klappt.

Damit es gar nicht erst zu einer solch stressbeladenen Situation kommt, ist es wichtig, regelmäßig ein Transportboxtraining durchzuführen. So nimmt man der Katze die Angst vor dem Transport und vor dem Besuch vor dem Tierarzt. Mit folgender Schritt-für-Schritt-Anleitung gewöhnen Sie eine Katze ganz stressfrei an diese Situation.

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Die Ankunft in der Praxis

Damit die Katze nach dem gut gelungenen Transport-Training auch in der Tierarztpraxis noch entspannt bleibt, bieten katzenfreundliche Praxen bereits bei der Anmeldung und im Wartezimmer sogenannte „Katzenkorbparkplätze“ an, die leicht erhöht sind. So wird die Katze nicht von anderen Tieren beschnuppert. Zusätzlich sind Anmeldung und Wartebereich getrennt von dem der Hunde, sodass Katzen keinem zusätzlichen Stress ausgesetzt sind. Am besten legen Sie Ihrer Katze noch eine Decke über die Box, so hat sie ein gutes „Versteck“. Falls die Praxis zu Stoßzeiten sehr voll ist, kann es sinnvoll sein, eine zeitliche Trennung der Sprechzeiten nach Hunden und Katzen vorzunehmen.


Top Job:


Der Behandlungsraum

Hier achtet eine katzenfreundliche Praxis vor allem darauf, den Behandlungsraum der Katzen strikt von dem der Hunde zu trennen. So wird Hunde-Geruch nachhaltig verringert und sorgt auch damit für eine entspanntere Katze.

Der Behandlungstisch sollte keine rutschige und kalte Edelstahloberfläche haben. Stattdessen wird beispielsweise eine isolierte Abdeckung aus Gummi oder PU-Schaum verwendet oder die Tischoberfläche besteht aus Holz. Für Injektionen und andere Behandlungsmaßnahmen sollte im Behandlungsraum ein flacher Korb mit einer Decke zur Verfügung stehen. So geschützt lassen Katzen viele Prozeduren geduldiger über sich ergehen. Zusätzlich hilft ein Pheromon-Verdampfer in der Steckdose des Behandlungsraumes. (RED)

Weitere Tipps für eine katzenfreundliche Praxis finden Sie in unserem Buch „Cattitude – Wie wir Katzen in der Tierarztpraxis verstehen und ihnen das Leben leichter machen“.

Hier geht’s zur kostenlosen Leseprobe.

Infos zum Buch

Angelika Drensler, Cattitude – Wie wir Katzen in der Tierarztpraxis verstehen und ihnen das Leben leichter machen, 2018, 24,95 €, 144 Seiten, 89 Abb., 2 Tabellen, ISBN 978-3-89993-973-6

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Kostenfreier Download

cattitude-drensler-leseprobe_0.pdf (1.38 MB)
Cattitude von Angelika Drensler – Leseprobe

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