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Forschung 2. Juni 2023

Kraulen mit Wau-Effekt

Mutiert man zum Hundemasseur, bringt das unsere Gehirnaktivität mächtig in Schwung.

Kuscheln mit Hunden freut Herz und Gehirn .
Kuscheln mit Hunden freut Herz und Gehirn .

Haustiere tun uns gut! Zahlreiche Studien und Untersuchungen haben bereits ergeben, dass der Kontakt zu Tieren einen beruhigenden Effekt auf Menschen ausübt. Nur wenige Dinge lassen das Entspannungsbarometer mehr ausschlagen als das Beieinandersein mit Hund oder Katze. Medizinisch betrachtet sinken dabei die Herzfrequenz, der Blutdruck und der Cortisolspiegel und sogenannte Kuschelhormone (wie Oxytocin) werden ausgeschüttet.

Doch das Zusammensein mit Vierbeinern hat noch einen weiteren positiven Effekt: Forscher der Universität Basel (Schweiz) fanden heraus, dass eine Interaktion mit Hunden die Gehirnaktivität steigert. Um zu erfassen, inwieweit Bello und Co. die grauen Zellen in Schwung bringen, wurde Nahinfrarotspektroskopie genutzt. Mit dieser Methode, bei der Licht unterschiedlicher Wellenlänge durch die Haut ins Gehirn strahlt, wurde der Sauerstoffgehalt im präfrontalen Kortex gemessen – dem Bereich des Gehirns, welcher vorwiegend für Gedächtnisleistung, Handlungsplanung und Verarbeitung sozialer Prozesse verantwortlich ist.

Hundesenioren benötigen sowohl längere Ruhephasen als auch ein dem Alter angepasstes Training, um fit zu bleiben.
Graue Schnauze, müder Blick
Ältere Hunde zeigen neben körperlichen Gebrechen oft auch Verhaltensänderungen, häufig verursacht durch eine kognitive Dysfunktion. Verschiedene Trainings- und Therapieansätze können helfen, Hund und Besitzer diesen Lebensabschnitt zu erleichtern.

Einmal kraulen bitte!

Die streichelerprobten Testpersonen durften nicht sofort Hand anlegen. Der Versuchsablauf war gestaffelt: Zuerst wurde der Hund angeschaut, danach wurde Körperkontakt zwischen Proband und Hund ohne Streicheleinheiten hergestellt und zuletzt durfte losgekrault werden. Mit zunehmender Intensität des Kontaktes stieg die Gehirnaktivität (gemessen am ansteigenden Sauerstoffgehalt). Zum Vergleich wurde dieselbe Prozedur mit einem lebensgroßen Hunde-Kuscheltier durchgeführt. Zwar stimulierte der Plüsch-Wauwau ebenfalls die Gehirnaktivität, aber in einem geringeren Maß.

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Dass Hunde bereits erfolgreich zu Therapiezwecken eingesetzt werden, ist kein Zufall. Erwiesenermaßen fördern die bellenden Begleiter sowohl die soziale Kompetenz als auch die Aufmerksamkeit und Motivation für gestellte Aufgaben.

Kaltfeuchtes Näschen und ein unvoreingenommenes Wesen – auf diese Weise wickeln uns Hunde emotional ein. Der Boost für das Gehirn ist dabei ein willkommener Nebeneffekt. (Lydia van Dyck)


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