Pulsmessen ohne Betäubung
Das Einfangen von Tieren erzeugt immer Stress – ist aber leider für Untersuchungen von Atmung und Puls oft nötig. Forscher haben jetzt einen Durchbruch für eine Alternative geschafft.
Sleeping giant panda baby
Egal ob in freier Wildbahn oder im Zoo: Über den Gesundheitszustand eines Wildtiers lässt sich meist nur durch bloßen Augenschein keine fundierte Aussage treffen. Zumindest Informationen über die Atmung und den Puls des Tiers sind da vonnöten. Sind diese zu schnell oder zu langsam, kann dies auf eine Krankheit hinweisen. Doch um den Puls zu messen, mussten die Tiere bisher immer zumindest eingefangen oder gar betäubt werden. „Das Einfangen erzeugt Stress und vielleicht sogar ein langfristiges Trauma bei den Tieren und kann zudem ihren physiologischen Zustand beeinflussen“, erklärt Ali Al-Naji von der University of South Australien.
Schon länger suchen Forscher deshalb nach geeigneten Methoden, mit denen grundlegende Parameter wie Puls und Atmung aus der Ferne gemessen werden können. Al-Naji und sein Team haben nun einen entscheidenden Durchbruch geschafft. Sie haben hochauflösende Videokamera mit einem computergestützten Auswertsystem ergänzt. „Durch die Nutzung von speziellen Bewegungs- und Signalverarbeitungstechniken können wir das kardiopulmonale Signal aus den Aufnahmen extrahieren, ohne dass wir die Tiere betäuben müssen“, berichten die Forscher, die das System an neun verschiedenen Tierarten – von Löwen über Riesenpandas bis hin zu Kängurus – getestet haben. Die Ergebnisse seien vielversprechend, so die Wissenschaftler.
(hn)
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